Kreis Segeberg. Die Maskenpflicht kommt. Was im Rheinland alljährlich schon lange zur Kultur gehört, wird nun auch in Schleswig-Holstein zum Alltag.

Alle Jahre wieder setzen sich die Leute im Rheinland und Umgebung zum Karneval Pappnasen und Masken auf und machen Halligalli, während wir dödeligen Nordlichter bei der Arbeit schwitzen. Ab nächster Woche ziehen wir endlich gleich: Dann gilt auch bei uns die Maskenpflicht für alle. Nicht bloß für ein paar wilde Tage, sondern für vermutlich ziemlich lange. Und das, so viel ist sicher, werden wir nutzen.

Es ist ja nicht so, dass die Rheinländer von Natur aus so viel lustiger wären als wir. Allerdings wähnen sie sich hinter ihrer Karnevalsverkleidung anonym, und das enthemmt mächtig. Wir werden das auch bei uns erleben. Jemandem, der uns auf die Nerven geht, in aller Öffentlichkeit die Zunge herausstrecken? Mit Maske kein Problem. Nonverbale Kommunikation steht in Coronazeiten sowieso ganz hoch im Kurs, weil Gesten keine Viren verbreiten. Die Maske an sich kann auch zum Statement werden, wenn etwas darauf gemalt oder gedruckt ist. In dieser Hinsicht werden wir demnächst viel erleben. Vom simplen Smiley über freche Sprüche bis zum Emblem des favorisierten Fußballvereins wird man die Masken mit allem verzieren, was machbar ist. Die Fußballvereinswappenmaske ist vor allem für Hooligans enorm praktisch, weil sie dann nicht nur sofort erkennen, wen sie hauen müssen, sondern auch gleich: wohin. Das dürfen sie jedoch nur, wenn ihr gestreckter Arm länger ist als 1,50 Meter – wegen der Abstandsregelung. Diese gefährlichen Hooligans sind sehr leicht bereits aus weiterer Ferne zu identifizieren und zu umgehen, weil bei hängenden Armen ihre Fäuste auf dem Boden schleifen.