Kreis Segeberg. Aktuelle dürfen Heiratswillige höchstens zu zweit ins Trauzimmer, Angehörige müssen draußen bleiben. Darf man bald nur noch sich selbst heiraten?

Auch in einem Wochenrückblick kommt man momentan nicht an Corona vorbei. Die Auswirkungen dieser Virenkrise sind eben omnipräsent und machen vor nichts und niemandem Halt. Auch nicht vor dem „schönsten Tag des Lebens“, der Hochzeit. Wer dieser Tage zwecks Eheschließung das Standesamt aufsucht, darf das immerhin zu zweit tun, auch in Norderstedt. Wer weiß, wie lange noch. Eine kleine Quarantäneverschärfung, und schon darf man sich nur selber heiraten.

Vermutlich fällt jedem von uns mindestens ein egomaner Mensch ein, für den genau dies zweifellos die bessere Lösung gewesen wäre. Trotzdem bietet auch die derzeitig einzig erlaubte, abgespeckte Hochzeitsvariante – nur das Brautpaar, keine Zeugen – durchaus Vorteile. Allein schon der Kostenfaktor: Hochzeiten wurden in der Vergangenheit gerne zu Events aufgeblasen, die sich an Hollywood-Blockbuster-Budgets orientierten. Schon vor dem Ereignis gingen mehrere Monatsgehälter für Wedding-Planner, Junggesellenabschied mit exzessiver Bierbiketour über den Kiez und ähnliche Sperenzchen drauf. Vom eigentlichen Festessen mit unvergesslichen Showeinlagen, Luxuscatering und Pyrotechnik ganz zu schweigen. Danach noch die Hochzeitsreise, dann war man dermaßen blank, dass auf Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte, eine Scheidung oder eine weitere Hochzeit zwangsläufig den finanziellen Ruin bedeutete. Für das, was eine Hochzeit früher kostete, bekommt man heute gleich etliche – und das lässt sich nun wirklich nicht über alles behaupten, was man für Geld kaufen kann. Zwei und mehr zum Preis für Eine(n), sozusagen. Das ist wichtig, gerade unter heutigen Bedingungen.