Die Segeberger streiten sich - laut einer Umfrage - besonders gern. Das muss im nächsten Jahr unbedingt anders werden - meint Autor Jan Schröter.

Eine namhafte Rechtschutzversicherungsgesellschaft nutzte ihre Kundendaten, um einen „Streitatlas“ zu erstellen. Der stellt dar, wo und wie häufig in Deutschland Streitigkeiten vor Gericht landen. Und siehe da: In dieser Disziplin belegen die Bewohner des Landkreises Segeberg eine Spitzenposition. 29,1 juristische Streitfälle pro 100 Einwohner belegt die Statistik. Weit über dem Bundesdurchschnitt. Demnach dürfte es dieser Tage unter jedem dritten Tannenbaum im Landkreis geknallt haben. Etwa, weil heutzutage Weihnachten anders läuft als früher? Damals hatte man statt LED-Illumination noch echte Wachskerzen am Baum. Flogen im Rahmen eskalierender Streitigkeiten Marzipankugeln, Glühweintassen oder andere Gegenstände, brannte erst der Baum, dann das Haus. Mit den glimmenden Trümmern verrauchte auch der Zorn und die Kosten für den Wiederaufbau ließen sich ohnehin nur gemeinsam stemmen – also musste man sich wieder vertragen und hatte sowieso kein Geld mehr für Anwälte. Noch besser ließ man es erst gar nicht so weit kommen. Ein gewisser Grad an alljährlichem Zwist gehörte zum Fest, und zwar ohne juristischen Beistand.

Wäre das Leben nicht ohne Streit sehr viel schöner?