Die Stadt möchte künftig Platzmieten für öffentlichen Parkraum erheben. Und das Bildungshaus soll nun doch ohne Tiefgarage gebaut werden.

Nachdem über Jahrzehnte jeder Bürger möglichst mindestens drei Autos gleichzeitig besitzen sollte, um das deutsche Automobil-Wirtschaftswunder zu befeuern, gilt es plötzlich als planetarischer Frevel, sich per Verbrennungsmotor zu transportieren. Die Abgase, schon klar. Doch selbst, wenn die Karre elek­trisch läuft oder vom konsequenten Klimaschützer bloß ohne Zündung im Leerlauf durch die Gegend geschoben wird, lässt man das nicht länger kostenfrei durchgehen. Denn irgendwann steht der Blechkasten ja auf einem Fleckchen öffentlichen Raumes, der dann von allen anderen Mitmenschen überhaupt nicht mehr genutzt werden kann, weil dort schon etwas steht, nämlich ein Auto, dessen Besitzer also gefälligst Miete zu zahlen hat. Nach dieser Logik könnte man auch Miete von den Senioren erheben, die im Stadtpark immer die Sitzbänke blockieren. Und was ist mit überfüllten Bussen – warum zahlen die Passagiere mit Sitzplatz genauso viel wie die Verlierer, die bei jedem Bremsvorgang durch den Mittelgang kullern wie Mikadostäbchen? Kaufen sollen wir die Autos natürlich immer noch, damit die arme Autoindustrie möglichst ewig am Leben bleibt. Bloß fahren sollten wir damit nicht mehr. Und bitte auch nirgendwo hinstellen.

Das ist so, als würde man dem Kind eine wunderbare Modelleisenbahn unter den Weihnachtsbaum legen – unter der Begleitansage: Es gibt keinen Platz zum Aufbauen, und zuem darf der Karton nicht geöffnet werden. An die Politik: Schiebt die Klimaschutz-Kosten nicht nur auf die Verbraucher. Wo ist das Ultimatum an die Hersteller, bis zum Jahr XY gefälligst ausschließlich umweltverträgliche Antriebe anzubieten? Und was den Parkraum betrifft: Es gibt Klapproller, Klappräder, sogar Klappboote. Wer erfindet endlich mal das Klappauto? In der Kino-Blockbuster-Reihe „Transformers“ geht das auch, nur umgekehrt – da entfalten sich scheinbar biedere Pkw zu monströsen Maschinen. Das funktioniert bestimmt auch umgekehrt. Einmal kurz aufs Dach hauen, klapp – der Wagen passt in den Fahrradständer.