Sie helfen Frauen bei der vielleicht wichtigsten Entscheidung ihres Lebens. Nun fordern sie vom Land mehr Geld für die Beraterinnen.

Wir sind mit besonders schwierigen Situationen konfrontiert. Wenn jemand hier zur Tür reinkommt, wissen wir nicht, was auf uns zukommt“, sagt Sabine Kühl. Seit acht Jahren ist sie Leiterin der pro familia Beratungsstelle in Norderstedt. Die Aufgaben, die die Beraterinnen hier erfüllen, sind mit hohen Ansprüchen und einer großen Portion Verantwortung verbunden.

Und deswegen wollen sie mehr Geld verdienen: Die freien Träger der Schwangerschaftskonfliktberatung, zu denen die Awo, der Paritätische Wohlfahrtsverband und pro familia gehören, fordern eine bessere Bezahlung für ihre Beraterstellen. Das Sozialministerium Schleswig-Holstein hat den Antrag aber abgelehnt. Hinzu kommt ein weiteres, viel größeres Problem: Das Land kommt eigentlich zu 80 Prozent für die Kosten der Beraterstellen auf, hängt jedoch seit Jahren mit einer angemessenen Zahlung zurück. „Wir haben ein persönliches Schreiben an das Ministerium verfasst, aber noch keine Antwort“, sagt Reiner Johannsen, Geschäftsführer von pro familia Schleswig-Holstein. „Wir hoffen auf eine Lösung, prüfen jedoch auch rechtliche Schritte.“