Norderstedt. Wer künftig vor den Kindern im Sandkasten raucht und seine giftigen Zigarettenfilter dort auch noch entsorgt, der muss mit einem Bußgeld rechnen.

Lange graben muss man nicht im Spielsand des Spielplatzes im Moorbekpark, ehe man auf Zigarettenstummel stößt. Die giftigen Überreste der Nikotinsucht liegen gleich obenauf. In kaum zehn Minuten sind zwanzig der stinkenden Dinger gefunden. Sie sind nicht irgendein Müll. Sie sind toxischer Sondermüll. Die Filter bestehen zum größten Teil aus Celluloseacetat-Fasern, die sich in der Natur nur sehr langsam abbauen. In den Fasern stecken Arsen, Blei, Cadmium, aromatische Kohlenwasserstoffe, Pestizidrückstände, Nikotin und Teer. Wenn ein Kleinkind an so einem Stummel nuckelt, sind Übelkeit, Erbrechen und Durchfall die Vergiftungserscheinungen.

Die Norderstedter Politik will nun versuchen, die Zigaretten mit einem generellen Rauchverbot auf allen Spielplätzen zu verbannen. Mit einer klaren Mehrheit beschloss der Hauptausschuss, dass die Stadt eine Satzung mit Bußgeldkatalog ausarbeitet, dass sie Verbotsschilder auf Spielplätzen aufstellt und obendrein prüft, wie viel Personal sie zusätzlich im kommunalen Ordnungsdienst benötigt, um das Verbot regelmäßig zu kontrollieren und zu ahnden.