Kreis Segeberg. Erst Netto und Rewe – jetzt vielleicht der US-amerikanische Online-Versandriese: Region braucht dringend ein umfassendes Verkehrskonzept.

Es ist nur ein kleiner Vermerk im Protokoll der Gemeindevertretersitzung vom 12. August – doch für Nützen einer mit großer Bedeutung. „Amazon wird sich Anfang September in einer internen Sitzung der Gemeindevertretung einmal vorstellen“, das hat Bürgermeister Klaus Brakel bekannt gegeben. Das ist mehr als nur ein Indiz dafür, dass die Pläne des Online-Handelsunternehmens, an der Autobahn 7 ein neues Verteilzentrum bauen zu wollen, an Tempo aufnehmen. Noch sei nichts entschieden, sagt Brakel auf Nachfrage zwar. Politiker aus Nachbarorten gehen aber längst fest von der Ansiedlung aus.

Die anvisierte Fläche nordöstlich der Kieler Straße ist in Privatbesitz, es gibt bereits den rechtskräftigen Bebauungsplan 4. Brakel: „Wenn eine Baugenehmigung beantragt werden sollte, wird es bei uns durch die Gremien gehen.“ Dazu würde er eine Einwohnerversammlung durchführen. Die Verkehrsbelastung in der Region würde zunehmen, das ist unstrittig. „Der Verkehr käme über die A 7, aber ausgeliefert würde mit Sprintern auch über Kaltenkirchen“, so der Bürgermeister. In Borgstedt (Kreis Rendsburg-Eckernförde), wo in direkter Nähe zur Rader Hochbrücke ein weiteres Verteilzentrum entsteht – das steht bereits fest –, wird mit bis zu 1600 Auslieferfahrten täglich gerechnet. Für Amazon ist ein dichteres Netz von Standorten wichtig, um die „Same Day Deliveries“ ausbauen zu können – morgens bestellt, abends geliefert.