Kaltenkirchen. In Kaltenkirchen und Umgebung herrscht ein akuter Ärztemangel. Mit Petra und Heinz Goll erzählen zwei Betroffen, was das mit den Menschen macht.
Ein durchsichtiger Schlauch führt in die Nase von Heinz Golla. Während er spricht, atmet er immer wieder tief ein. Der 70-Jährige sitzt auf seiner Terrasse in Kaltenkirchen. Neben ihm parkt ein Gehwagen, auf diesem wiederum steht eine große Sauerstoffflasche. 24 Stunden am Tag ist Golla auf zusätzlichen Sauerstoff angewiesen – er leidet seit zehn Jahren an der nicht heilbaren Lungenkrankheit COPD.
Dabei kommt es zu einer Verengung der Atemwege – Husten, Auswurf und Atemnot sind die Folgen. Golla besitzt nicht einmal mehr 30 Prozent seiner Lungenfähigkeit. „Es geht mir nicht gut, aber ich kann noch fast alles selber machen, mich anziehen und duschen“, sagt er. Nur halt etwas langsamer. Und ohne Hektik – sonst würde er sofort nach Luft schnappen, sagt Golla. Wenn sich der gebürtige Hamburger allerdings einen grippalen Infekt einfängt, so wie in der vergangenen Woche erst, kann das schnell lebensbedrohlich für ihn werden. „Dann kann alles in kurzer Zeit vorbei sein“, sagt seine Ehefrau Petra Golla.