Norderstedt. Das Ziel im Rathaus ist klar: Die Stadtvertretung soll in Zukunft nicht mit Papierbergen, sondern mit dem Tablet-Computer arbeiten.

Zwei Millionen Blatt Papier in DIN A4. Gestapelt ergäbe das einen Turm von etwa 300 Metern Höhe. Diese Masse an dicht beschriebenem Papier braucht es in jedem Jahr in Norderstedt, damit die etwa 125 ehrenamtlichen Politiker und sonstigen Mitglieder in der Stadtvertretung und in den Ausschüssen, die beteiligten Stellen im Rathaus und die Medien mit Beschluss- und Mitteilungsvorlagen, mit Haushaltsentwürfen und Projektbeschreibungen versorgt werden können. So wird seit Jahrzehnten gewährleistet, dass alle in der kommunalen Selbstverwaltung auf dem gleichen Stand der Information sind, dass Verwaltungshandeln im Rathaus transparent ist und die Demokratie funktioniert – bis jetzt.

Den das Norderstedter Rathaus und die Kommunalpolitik wollen jetzt komplett auf Papier verzichten. Gemeinsam will man den digitalen Sitzungsdienst einführen. Im Hauptausschuss wollen das die Stadtvertreter am Montag beschließen – falls sich nicht doch noch eine analoge Mehrheit dagegen ausspricht. Doch danach sieht es derzeit nicht aus. Denn die Vorteile der Stadtvertretung 2.0 liegen auf der Hand. Sagt Norbert Weißenfels, IT-Beauftragter der Verwaltung. „Es ist doch viel praktischer, sich die teilweise unübersichtlichen Vorlagen auf ein Tablet zu laden. Da kann ich dann gleich zu den entscheidenden Stellen im Text springen, Markierungen machen oder Vermerke. Oder ich lasse mir den Text vorlesen.“