Henstedt-Ulzburg. Die Gemeinde Henstedt-Ulzburg wird von der Aktion überrumpelt. Polizei fertigt Bericht an. Grüne sprechen von einem Skandal.

„Die Linde ist gefällt!“ Aufregung am Freitagmittag in Henstedt-Ulzburg: Jene Linde an der Kreuzung Bürgermeister-Steenbock-Straße/Kisdorfer Straße, über deren Bedeutung für den Ortsteil Henstedt seit Jahren gestritten wird, ist Geschichte. Irgendwann am Vormittag sollen Bauarbeiter mit entsprechendem schweren Gerät angerückt sein, am Nachmittag waren von dem 80 Jahre alten Baum nur noch die Einzelteile zu sehen.

Diese Entwicklung kommt abrupt. Und sofort stellte sich die Frage: Durfte das so geschehen? Zum Hintergrund: Die Ortspolitik hatte im Mai mit knapper Mehrheit den Bebauungsplan 141 für Wohnungsbau und einen Kreisverkehr beschlossen. Die Linde befand sich in einem Baufenster. Laut Satzung hätte sie aber nur bei Vorlage eines „genehmigungsfähigen Bauantrages beseitigt werden dürfen“. Dazu hätten Umfang und Ort der notwendigen Ersatzplanungen ebenso in einem solchen Antrag vorgelegt werden müssen.