Bad Bramstedt. Auch viele Beschäftigte des Notdienstes und mehrere Patienten solidarisierten sich mit den Forderungen nach mehr Gehalt.

Mit einem Warnstreik haben die Beschäftigten große Bereiche des Klinikums Bad Bramstedt lahm gelegt. Um ihren Forderungen nach höheren Löhnen Nachdruck zu verleihen, traten am Montagmorgen nach einem Aufruf der Gewerkschaft Ver.di 100 Mitarbeiter in den Ausstand. Auf den Stationen und in den Operationssälen wurde lediglich ein Notbetrieb aufrecht erhalten. Physio- und Ergotherapien sowie die Logopädie fielen aus. Auch viele der Beschäftigten, die wegen des Notdienstes nicht an der Aktion teilnehmen konnten, und mehrere Patienten erklärten sich ausdrücklich solidarisch mit den Streikenden.

Im Raum steht eine Forderung, die Imke Wriedt vom Ver.di-Bezirk Südholstein als politisch bezeichnet: 12,32 Prozent. So groß ist der Abstand bei der Bezahlung der Therapeuten und Pflegekräfte zwischen dem Haustarifvertrag des Klinikums und dem Tarifvertrag im öffentlichen Dienst, der an fast allen Reha-Kliniken üblich ist. Imke Wriedt nennt Beispiele: Im Klinikum verdient eine Berufsanfängerin als Krankenschwester 2390 Euro, woanders sind laut Tarif 2801. Bei den Therapeuten sind die Unterschiede ähnlich groß.