Von wegen Sommerloch: In Norderstedt wird ein wichtiges Thema diskutiert: Braucht die Stadt ein neues Markenzeichen? Na logo, sagt unser Autor.

Norderstedt bekommt ein neues Logo. Ein Symbol, das sich, im Idealfall, derartig ins öffentliche Bewusstsein einbrennt, dass man schon, wenn man es bloß flüchtig aus den Augenwinkeln heraus entdeckt, sofort weiß: Aha, Norderstedt. Braucht man das? Aber ja, sagt die Lokalpolitik. Das Logo ziere die Behördenanschreiben und trüge so die Marke „Norderstedt“ hinaus in die Welt. In Norderstedt wohnt man demnach also in einer Marke. Und wie sieht das neue Logo nun aus? Es besteht aus einem roten Kreis, durchbrochen von einer geschwungenen, weißen Linie, die an eine Welle erinnert. Da Norderstedt leider nicht am Meer liegt und es sich auch nicht um ein neues Logo fürs Arriba-Hallenbad handelt, soll die Welle wohl ein „N“ bedeuten. Aber eigentlich dürfen wir das noch gar nicht wissen. Das Logo sollte erst im August vorgestellt werden. Doch in einer Welt, in der viele nicht ganz dicht sind, tröpfelt eben immer mal was heraus.

Was wir gar nicht wissen möchten, wie viel die Entwicklung dieses markigen Logos gekostet hat, denn es wurde natürlich von einer professionellen Agentur entworfen. Das zu diesem Schritt der zuständigen Verwaltungsbehörde nicht die Öffentlichkeit befragt wurde, finden nicht alle Politiker gut, verstößt jedoch nicht gegen geltende Vorschriften. Bemerkenswert ist allerdings die Ansicht Reimer Rathjes von der Wählervereinigung „Wir in Norderstedt“: „Den Bürger interessiert nur, was vor seiner Haustür passiert, deswegen würde eine Beteiligung der Öffentlichkeit nichts bringen.“