Norderstedt. Stadtvertreter kritisiert die Geldfreigabe für den Bau neuer Flüchtlingsunterkünfte in Norderstedt. Verwaltung weist Vorwürfe zurück.

„Als Stadtvertreter bin ich gegenüber unseren Bürgerinnen und Bürgern in der Verantwortung, nicht alles, was mir vorgesetzt wird, auch abzunicken“, sagt Thomas Thedens, der als Einzelkämpfer für die Freien Wähler in der Stadtvertretung Politik macht. Ihn ärgert, dass die Stadtvertreter der Verwaltung Geld für den Bau neuer Flüchtlingsunterkünfte genehmigt haben. „Das ist ein Freifahrtsschein über eine halbe Million Euro“, empört sich Thedens, denn: Es sei aus dem Antrag nicht hervorgegangen, wie viele neue Gemeinschaftsunterkünfte geplant werden sollen. Es könnten mindestens zwei, aber auch 300 werden.

Die Verwaltung habe auf die Dringlichkeit verwiesen. Auf seine Frage, wie die Dringlichkeit begründet sei, habe er keine konkrete Antwort erhalten, nur allgemeine Beschreibungen. „Hat die Verwaltung hier etwas zu verheimlichen?“, fragt Thedens, der betont, dass er nichts dagegen habe, geflüchteten Menschen zu helfen, das sei „für uns eine Selbstverständlichkeit“. Aber dieser Antrag sei, gelinde gesagt, eine absolute Zumutung.