Bad Segeberg. Angeklagter war bei einem Einsatz wegen Lärmbelästigung festgenommen worden und hatte dabei wild um sich geschlagen. Vor Gericht zeigte er Reue.

Die meisten Angeklagten saßen kleinlaut und bewegungslos vor dem Richter. Ganz anders der Auftritt des Mannes, der sich im Amtsgericht Segeberg wegen Bedrohung zu verantworten hat. Der 49-Jährige gestikulierte, wurde laut und führte neben dem Anklagestuhl sogar pantomimisch vor, wie ihn Polizisten bei seiner Festnahme angeblich zu heftig angefasst hatten. Amtsrichter Alexander Schmücker sagt leicht irritiert zum Angeklagten: „Sie reagieren etwas emotional“.

Laut Anklage hatte der kleine schlanke Mann mit dem hageren Gesicht bei seiner Festnahme wild um sich geschlagen und zwei Polizisten getroffen. Bei deren Einsatz wegen Lärmbelästigung sei ihm die Hüfte ausgekugelt worden. Am Tag seiner Rückkehr von einem viermonatigen Alkoholentzug war der mittlerweile arbeitslos gewordene Mann gegen die Ehefrau handgreiflich geworden. Was die Polizisten in ihre Anzeige geschrieben hätten, sei seiner Meinung nach „schwer kriminell“. Allerdings gab er in seiner langen Verteidigungsrede zu, „nicht menschlich“ gehandelt zu haben. Es tue ihm ausgesprochen leid.