Norderstedt. Renovierte Gedenkstele an der Essener Straße eingeweiht. Erinnerung an 6000 Menschen, die in Hanseatischen Kettenwerken arbeiten mussten.

Es war ein vergessener Ort. Jetzt ist es zumindest nur noch ein versteckter Ort, an dem die Willi-Bredel-Gesellschaft die Gedenkstele für Zwangsarbeiter in Hamburg-Langenhorn mit 30 Bürgern ein weiteres Mal einweihte. Die Stele steht am Löschteich des ehemaligen Nazi-Rüstungsbetriebs Hamburger Kettenwerke, heute ein Firmenpark, und ist nur schwer zugänglich.

Die Inschrift der Stele war zerkratzt und mit Graffiti besprüht worden. Zuletzt zerstörten Unbekannte den Ständer für Broschüren, die auf die Tragik des Ortes hinweisen. Mehr als 10.000 Zwangsarbeiter mussten in Hamburgs Rüstungsbetrieben schuften. Für die filigrane Arbeit holten sich die Betriebe meistens Frauen, darunter mehr als 500 Jüdinnen aus den KZ Neuengamme und Stutthof bei Danzig sowie Frauen aus Estland und Litauen. Damit die Häftlinge nicht vergessen werden, steht auf der Gedenkstele der Satz: „Wir erinnern an die 6000 Frauen und Männer aus 19 Nationen, die für die Hanseatischen Kettenwerke Zwangsarbeit leisten mussten.“