Norderstedt. WiN wollte eine Denkpause und ein Gesamtkonzept für die Entwicklung Norderstedts. Politiker lehnen Antrag ab.

Er hat für seinen Antrag gekämpft, hat eine Präsentation vorbereitet und im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr an die Wand geworfen. Und doch hat Joachim Welk keine Mehrheit für das von der WiN geforderte Moratorium für den Wohnungsbau in Norderstedt gefunden. Die WiN verlangt ein Gesamtkonzept für die Zukunft der Stadt, eins, das Grünflächen, Verkehr, Schulen und Kitas, Gewerbe und den von Bau von Wohnungen gleichermaßen berücksichtigt (wir berichteten). „Auch wir wollen bezahlbaren Wohnraum schaffen, aber nicht um jeden Preis und nicht nur in Garstedt, der Stadtteil wird überdurchschnittlich stark belastet“, sagte Welk und plädierte für eine Denkpause beim Wohnungsbau.

Welk und WiN stießen mit ihrem Moratorium auf Widerstand bei den anderen Parteien und bei der Verwaltung. „Wir genehmigen Bauvorhaben auf der Basis von Rechtsgrundlagen und haben keine Möglichkeit, Genehmigungen zurückzuhalten, wenn die rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind“, sagte Christine Rimka, Leiterin des Amtes für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr. Es sei nicht vorhersehbar, ob und wann sich Investoren melden. Die Verwaltung sei in der glücklichen Lage, dass es jetzt Interessenten gebe, die das ehemalige Stielow-Grundstück entwickeln und bebauen wollen – das habe immerhin zehn Jahre brach gelegen. Nun sollen dort die Kösliner Terrassen entstehen, zwölf Gebäude mit 264 Wohnungen.