Norderstedt. Ein Streitgespräch: Drei Katholikinnen aus Norderstedt diskutieren bei der Aktion Maria 2.0 über das Thema Gleichberechtigung.

Frauen und Männer sind gleichberechtigt. Das sagt das Grundgesetz, dessen 70. Geburtstag jetzt gefeiert wird. Doch viele Frauen erleben täglich das Gegenteil. Weder gibt es für die gleiche Arbeit den gleichen Lohn, noch sind Frauen paritätisch mit den Männern in Wirtschaft, Kultur und Politik vertreten. Das gilt vor allem für die katholische Kirche.

Frauen dürfen zwar Basisarbeit leisten, ehrenamtlich zumeist, und damit die Gemeinden am Laufen halten. Doch sie dürfen nicht zum Priester geweiht oder Diakonin werden. Sie dürfen keine Sakramente austeilen und damit den Gläubigen die Gnade Gottes vermitteln. Der Grund: Jesus bildete mit den zwölf Aposteln eine reine Männergesellschaft. Und daher dürfen bis heute laut katholischem Kirchengesetz nur Männer das Evangelium lesen. Weil es so nah an Jesus sei. 1994 bekräftigte Papst Johannes Paul II., dass Frauen nicht die Priesterweihe empfangen dürfen. Es sei ein Gesetz von Christi, daher unfehlbar und gehöre zum Glaubensgut der katholischen Kirche. Seine Nachfolger Benedikt XVI. und Franziskus bestätigten die Entscheidung.