Klein Kummerfeld. Fröhliches Konzert mit Wiener Schmäh: Heldentenor Thomas Mohr eröffnete mit Freunden die Saison der Klein Kummerfelder Kuhstallkonzerte.

Wenn Heldentenor Thomas Mohr seinen Blüthner-Flügel von 1905 in den Kuhstall schiebt, ist Festspielzeit auf Hof Isemohr. Das erste von fünf Konzerten verlief indes anders als geplant. Die 90 Zuhörer erlebten nicht nur einen Sänger-Pianisten, sondern gleich vier Musiker, und das war Clemens Wienckes virusgequälter Stimme zu danken. Singen ging nicht, aber moderieren und Klavierspielen. Zudem konnte er seine Freunde Jörg Peltzer mit der Klarinette, Volker Bohnsack am Cello und Thomas Mohr überzeugen, zu singen und zu spielen.

Das Quartett gestaltete ein fröhliches Konzert mit Wiener Schmäh im ersten und Tango-Rhythmen im zweiten Teil. Dem Publikum im kalten Kuhstall wurde warm ums Herz. Mit „Im Kahlenberger Dörfel“ von Philipp Fahrbach jr. gelang dem Trio ein flotter Auftakt. Ebenso schwungvoll folgte das Gassenhauer-Trio von Ludwig van Beethoven mit einem griffigen Allegretto con brio, einem getragenen Adagio und einem weiteren Allegretto, in dem die Musiker ihre Instrumente trefflich miteinander streiten ließen. Zur Europawahl holten sie den Roosevelt-Wahlkampf-Schlager „Happy Days are here again“, zu Deutsch „Wochenend und Sonnenschein“, aus dem Notenbuch, und alle durften mitsingen. Das Konzert lebte auch von einer reichlichen Prise Improvisation, von den vier Musikern mit viel Charme serviert, beispielsweise beim Frühlingsstimmen-Walzer, bei dem die Vögel aus dem Isemohr-Hofgarten mitzwitscherten.