Kiel/Henstedt-Ulzburg. Ständig gerieten die Männer aneinander. Die Vorfälle kann das Landgericht Kiel nicht klären – so endet das Verfahren ohne Urteil.
Es war schon die zweite Runde in einem Nachbarschaftsstreit, den das Kieler Landgericht am Mittwoch verhandelte. Vor dem Richter standen zwei Reihenhausbesitzer aus Henstedt-Ulzburg, keine Stammkundschaft der Strafjustiz: Alle haben Haus und Familie, gehen soliden Berufen nach und verdienen gutes Geld. Vorbestraft ist niemand.
Doch im März 2018 ließ sich ein 61-jähriger Anwohner nach stundenlanger Feierbeschallung zu jenem Fäkal-Schrei hinreißen, zu dem er sich auch vor Gericht bekennt: „Macht die Scheißmusik leiser!“ Was dann folgte, bleibt juristisch ungeklärt. Laut Anklage ließ der mitternächtliche Ruf einen 46-jährigen Nachbarn ausrasten. Der polterte gegen die Haustür des Rufers, schubste dessen Ehefrau gegen einen Türrahmen und trat ihr – möglicherweise versehentlich – das Knie in den Unterleib, so der Vorwurf.
GEY