Norderstedt . Der 68-Jährige ist einer der renommiertesten Filmjournalisten des Landes. Lesung aus „Tschick“ am Freitag in der Buchhandlung am Rathaus.

Michael Töteberg hatte Germanistik studiert und jemand riet ihm: Beim Verlag der Autoren in Frankfurt, da suchen die einen Lektor. Das wär doch was für dich! „Ich bewarb mich, und zu meiner Verwunderung sagten die zu. Die dachten, der ist jung, den können wir noch formen.“ Und nun saß er als junger Lektor in einem Raum mit dem Gründer des Theaterverlages, Karlheinz Braun. „Und dann rief Botho Strauß an, fragte, ob Karlheinz da sei, und wenn ich verneinte, legte er wortlos auf.“ Mit Autor Peter Handke war der Umgang nicht weniger kompliziert. „Sie haben nicht genug Würde“, beschied er Töteberg, als dieser Handkes Arbeiten lektorieren sollte.

Sich gleich zu Beginn einer Karriere mit den ganz Großen des Literaturbetriebs zu verständigen, so etwas schult fürs Leben. Bis 1987 blieb Töteberg Lektor in Frankfurt, ehe er sich für das Beste aus beiden Welten entschied und 1994 die Leitung der Agentur für Medienrechte beim Rowohlt Verlag in Hamburg übernahm. So wurde er zum Bindeglied zwischen Literatur und Film und brachte Autoren und Regisseure zusammen.