Henstedt-Ulzburg. Die Schauspieler der Hamburger „Zuckerschweine“ kommen bei ihrem Gastspiel in Henstedt-Ulzburg hervorragend bei den Zuschauern an.

Trash und Western, Drama, Reggae, Metal und Minnegesang, eine solche Vielfalt hat es in der Henstedt-Ulzburger Kulturkate wohl selten gegeben. „Impro-Theater, das rockt“ war das Motto des Abends, dargeboten von der Hamburger Theater-Gruppe „Zuckerschweine“. Auch wenn Begleitmusiker Hans-Christian Kühl krankheitsbedingt nicht auftreten konnten, boten Marc Günther, Eva Böbel und Stefan E. Suhr eine zwerchfellerschütternde Show. Die Zuckerschweine erwiesen sich als echte Rampensäue. Die Themen wurden vorgegeben, über Genres und Stichwörter entschied das Publikum. So entstanden Szenen, wie man sie noch nie gesehen hat und auch nie wieder sehen wird. Da drohte ein mit Wackelpudding beladenes Schiff aus China an den Klippen zu zerschellen, weil im Leuchtturm ständig die Sicherung herausfliegt, Existenzen wurden aufgrund von Dauerwellen und Spliss vernichtet, Hirntumore mit dem Golfschläger behandelt. Auch musikalisch war das Publikum der Taktgeber. Zu Reggaeklängen sang Stefan E. Suhr: „Kommt dir einer doof, hau ihm eine rein, so muss ein Mann heute sein“, um kurz darauf in Metalmanier zu grölen. Eva Böbel und Marc Günther sangen zum großen Finale den Schlager vom verschwundenen Hamster: „Oh Charly, wo bist du?“

Über 20 Jahre Bühnenerfahrung haben die Zuckerschweine, 2015 und 2016 waren sie Meister der Improliga Hamburg. Das bürgt für Qualität. Wurde zu Beginn der Show der Applaus noch eingeübt, kam er am Ende ganz spontan. „Sensationell“ war nur einer von vielen begeisterten Kommentaren.