Norderstedt. Oberbürgermeisterin Roeder würde hier gerne eine neue AKN-Strecke eröffnen. Die CDU will lieber autonome Züge. Die Machbarkeit ist fraglich.

Verrostet liegt das alte Industriestammgleis im Norden des Stadtparks auf morschen, Moos überzogenen Schwellen. Ein mit Sprüchen gelangweilter Teenager beschmierter Prellbock markiert das Ende der Strecke. Man braucht viel Fantasie, um gerade hier die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs in Norderstedt zu vermuten.

Und doch steht das alte Industriestammgleis plötzlich mitten im Rampenlicht und erfährt seine Wiederentdeckung durch Stadtverwaltung und Politik. Sowohl Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder als auch der CDU-Fraktionschef Peter Holle haben große, ja kühne Pläne für die Revitalisierung des Gleises. Zunächst für alle, die das Gleis – zu Recht – aus den Augen verloren haben: Es zweigt von der AKN-Strecke auf Höhe Quickborner Straße in Fried­richsgabe in Richtung Osten ab und bindet das Gewerbegebiet Oststraße an das Schienennetz an, ehe es im Stadtpark endet. Einen Zug lässt derzeit nur irgendwann nachts das VW-Ersatzteilelager auf dem Gleis fahren – ansonsten steht es komplett still.