Kaltenkirchen. Mit dem Projekt „Hand in Hand für Kaki“ der Ambulanten und Teilstationären Suchthilfe soll Kindern aus suchtbelasteten Familien geholfen werden.

Johanna K. (Name geändert) ist 14 Jahre alt. Sie hat es nicht leicht in ihrem häuslichen Umfeld. Ihre Mutter ist chronische Alkoholikerin, ihr Vater kümmert sich wenig um sie. Gerne würde sie Freundinnen zu sich nach Hause einladen, aber sie hat Angst. Was erwartet ihre Mitschülerinnen? Über ihre missliche Familiensituation zu sprechen, ist ihr peinlich. Die Eltern haben ihr beigebracht, dass die häuslichen Probleme nicht nach draußen dringen dürfen. Sie schämt sich für ihre Mutter, und manchmal weiß sie nicht, wie es weitergehen soll. Kann ihr geholfen werden?

„Die Zahl der Kinder, die in Familien mit akuten Suchtproblemen aufgrund der Erkrankung eines oder beider Elternteile aufwachsen, wird bundesweit auf fast drei Millionen geschätzt“, sagt Hans-Jürgen Tecklenburg, Leiter der Ambulanten und Teilstationären Suchthilfe (ATS) Kaltenkirchen. Alkoholismus und Medikamenten-Missbrauch, so der Psychologe, spielen eine vorrangige Rolle. Kinder aus suchtbelasteten Familien sind gefährdet, andere psychische Probleme und Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen und ADHS zu bekommen.