Kiel/Norderstedt. 23 Jahre alter Mittäter des Angeklagten im Fall des Raubüberfalls auf eine Norderstedter Unternehmerfamilie sagt vor dem Landgericht aus.

Im Prozess gegen den mutmaßlichen Drahtzieher eines Raubüberfalls auf eine Norderstedter Unternehmerfamilie hat ein in der Ukraine festgenommener Mittäter (23) den Angeklagten (56) am Dienstag im Kieler Landgericht schwer belastet. Bei dem Überfall kurz vor Weihnachten 2017 hatten sich zwei Täter als falsche Paketboten Einlass ins Haus der Opfer verschafft. Während die Eindringlinge die Hausfrau (50) zu Boden warfen und durch den Bruch eines Halswirbels schwer verletzten, konnte die Tochter (18) im Obergeschoss einen Notruf absetzen. Die erhoffte Beute – laut Anklage rund 600.000 Euro in einem Tresor – fanden die Täter nicht. Einer wurde beim Verlassen des Hauses festgenommen. Der zweite, Pavel P. (23), konnte fliehen.

Nach dem missglückten Coup setzte sich der junge Moldawier zunächst in seine Heimat ab. Später wurde er an der Grenze zur Ukraine festgenommen. Das um gute EU-Beziehungen bemühte Land überstellte ihn Ende Februar während des laufenden Kieler Prozesses gegen den mutmaßlichen „Chef“ Milan G. (56) den deutschen Behörden.