Norderstedt. Norderstedts einziger Boßelverein hat sich aufgelöst, doch die Begeisterung für Sportevents ist groß. Da ließe sich doch bestimmt etwas machen.

Zwei Sportarten, zwei Meldungen. Nummer Eins: Kaum waren die Anmeldelisten für den „TriBühne“-Triathlon freigeschaltet, trugen sich bereits mehr als 400 Sportler ein – obwohl das Ereignis erst im September stattfindet. Nummer Zwei: Norderstedts einziger Boßelverein hat sich aufgelöst – es gäbe kaum noch aktive Mitglieder und mangele an Nachwuchs. Junge Leute suchten im Boßeln eher ein Alibi für lustige Bollerwagentouren, aber wenn man den Sport ernst nimmt wie die „Wietersmieter“, ist Alkohol im Wettkampf gestrichen. Und das interessiert die Jungen dann nicht.

Wahrscheinlich greift diese Erklärung zu kurz. Beim Triathlon säuft sich ja auch kein Teilnehmer die Hucke voll, und trotzdem sind alle dabei, sogar viele junge Leute. Dabei ist ein Triathlon eine anstrengende Angelegenheit. Beim „Ironman“ auf Hawaii werden knapp vier Kilometer geschwommen, dann 180 Kilometer auf dem Rad gefahren und abschließend ein Marathonlauf absolviert. Das geht in Norderstedt natürlich nicht. Wer ab hier 180 Kilometer radelt, wäre ja schon hinter Hannover oder in Dänemark und käme wohl eher nicht noch mal zur Siegerehrung zurück.