Norderstedt . Sozialdemokraten behaupten, dass der Hauseigentümer-Lobbyist Sven Wojtkowiak Politik im Eigeninteresse betreibt und der Stadt schadet.

Es sind schwerwiegende Vorwürfe, die von der SPD-Fraktion in der Norderstedter Stadtvertretung gegen den FDP-Politiker Sven Wojtkowiak erhoben werden. Die Sozialdemokraten bezweifeln die Integrität des Liberalen und unterstellen ihm, dass er sein Mandat in der Stadtvertretung dazu missbrauche, eigene Interessen zu verfolgen und der Stadt damit zu schaden.

Entzündet hat sich die Kritik der SPD an der Debatte um die Gaspreise der Norderstedter Stadtwerke. Um 13 Prozent steigt der Preis zum 1. April, die Kilowattstunde kostet dann brutto 1,03 Cent mehr, der Grundpreis steigt um 40,67 Euro pro Jahr. Wojtkowiak und seine FDP waren die einzige Fraktion, die im Kontrollgremium der Stadtwerke, dem Stadtwerkeausschuss, gegen die Erhöhung stimmten. Wojtkowiak lud dann wenige Tage später in seiner Funktion als Vorsitzender des Hauseigentümerverbandes Haus & Grund Norderstedt zu einer Informationsveranstaltung über einen günstigen Gas-Rahmenvertrag, den sein Landesverband mit einem Gasanbieter für alle 68.000 Vereinsmitglieder ausgehandelt hat – und der deutlich attraktiver sei als der Stadtwerketarif. Wojtkowiak erklärte, man wolle neue Mitglieder werben mit dem Tarif. 1800 seien es noch in Norderstedt. Mit Rabattaktionen werde die Mitgliedschaft attraktiv gemacht. Ähnliche Rahmenverträge habe der Verband auch mit Baumärkten oder Versicherungen.