Norderstedt. Am Lessing-Gymnasium gehen die Lehrer voran. Die Stadt stellt eine Koordinatorin ein. Unklar ist, wie viel Geld aus dem Digital-Pakt kommt.

Nicht verharren und theoretisieren, sondern machen und ausprobieren. Nach diesem Motto ist das Lessing-Gymnasium in die digitale Lernwelt gestartet. Die Norderstedter Schule hat sich mit Hilfe einer externen Fachfirma und der Netzwerk-AG ein schulweites Wlan geschaffen und die 60 Lehrer mit Tablets ausgestattet, wobei auch Notebooks zum Einsatz kommen. „Ziel ist, dass zunächst die Pädagogen Erfahrungen sammeln. Allerdings gibt es auch drei Schüler im Jahrgang 9, die das Lernen mit Tablets testen“, sagt Schulleiter Carsten Apsel. Und es gibt Tabletkoffer mit 32 Endgeräten, die im Unterricht eingesetzt werden.

Das Kollegium ist in die Offensive gegangen, wollte nicht auf den Digital-Pakt warten – fünf Milliarden Euro, verteilt auf fünf Jahre, will der Bund den Ländern für das digitale Lernen zur Verfügung stellen. 170 Millionen Euro dürften nach Schleswig-Holstein fließen, hat das Bildungsministerium errechnet. Bei 820 öffentlichen Schulen würde das rein rechnerisch gut 200.000 Euro pro Schule bedeuten. Allerdings hat Bildungsministerin Karin Prien (CDU) schon darauf hingewiesen, dass das Geld nicht nach dem Gießkannenprinzip weitergegeben wird. Sollen Grundschulen so viel bekommen wie weiterführende, kleine so viel wie große, gut ausgestattete so viel wie Schulen, bei denen noch der Overhead-Projektor im Einsatz ist? Antworten auf diese Fragen sollen in die Förderrichtlinien einfließen, die gerade erarbeitet wird.