Norderstedt. Tanja Wedhorn und Oliver Mommsen bekommen Bestnoten für Darstellungen in der Komödie „Die Tanzstunde“, die in der „TriBühne“ aufgeführt wurde.

Eins, zwei, drei, vier. Aufforderung zum Tanz. Wenn es denn so einfach wäre. Was sich das Paar in der Komödie „Die Tanzstunde“ von Mark St. Germain liefert, geht weit über Cha-Cha-Cha, Foxtrott und Walzer hinaus. Es geht tief in die Seele, gründelt in der Kindheit, entlarvt die Eltern, demaskiert Trost-Hüllen, die sich, gemeint als Balsam, wie Kleister lähmend über Herz, Hirn und Seele legten. Entrinnen nicht geplant. Schale knacken erst recht nicht. Null Option auf unbeschwertes Dasein inklusive Sex und Rock ’n’ Roll.

Wenn zwei derartig geprägte Menschen aufeinander treffen, sie Tänzerin mit einem zertrümmerten Knie, er Autist mit Berührungs-Panik, kann sich keine Harmonie entfalten. Oder? Autor Mark St. Germain ist das Kunststück gelungen, mit sachlich-nonchalanten Ton fern jeglicher Wehleidigkeit, bar jeglichen Betroffenheits-Gedöns’ diese Zwei aufeinander loszulassen.