Norderstedt. Ehrenamtliche Betreiber des Heims fühlen sich von der Politik nicht wertgeschätzt. Nach 57 Jahren geben sie traurig und entnervt auf.

„Es ist vorbei – aus. Das Jugendlandheim Lemkenhafen auf Fehmarn ist Geschichte“, sagt Jürgen Lange. Leicht fällt es ihm nicht, das zu sagen. Der 72-Jährige war als Kind dabei als sein Vater, der damalige Harksheider Bürgermeister Carl Lange, sich im ganzen Land nach einem passenden Jugendlandheim für seine Gemeinde umschaute und schließlich auf Fehmarn fündig wurde. Nun ist es sein Sohn, der als Vorsitzender des Betreibervereins das zumindest vorläufige Ende einer 57-jährigen Tradition verkünden muss. „Der Vorstand des Vereins hat entschieden, den Vertrag mit der Stadt Norderstedt vorzugsweise bis Ende 2019, spätestens aber bis Ende 2020 fristgerecht zu kündigen.“

Viele Vereine, deren Jugendmannschaften und andere Reisegruppen stehen jetzt vor einem Problem. 4898 bestätigte Buchungen in dem Haus auf der Insel Fehmarn müssen storniert werden. „Wir verschicken gerade die Absagen an alle, die gebucht haben“, sagt Lange. Leer stehen wird das Haus nach Langes Einschätzung auch im kommenden Jahr. „Die Zeit bis zum Ende des Vertrages mit der Stadt benötigen wir zur Übergabe des Hauses und des Vereinsvermögens an die Stadt.“ Was nach der Vertragsauflösung mit dem städtischen Haus in Lemkenhafen passiert, ist unklar.