Norderstedt. Mirco Czerwonka aus Norderstedt verbrachte 14 Monate auf der Neumayer-Station III. Während der Polarnacht lebte er 65 Tage in Dunkelheit.

Eine weiße Schneelandschaft erstreckt sich bis zum Horizont. Weit und breit gibt es nichts als Eis. Winde pfeifen mit bis zu 150 Kilometern pro Stunde über den Boden. Der nächste Supermarkt liegt rund 3000 Kilometer entfernt in Südamerika. So sah die Welt von Mirco Czerwonka für 14 Monate aus. Der Norderstedter lebte abgeschieden von der Zivilisation auf der Neumayer-Station III in der Antarktis.

„Es war ein unglaubliches Erlebnis“, schwärmt Czerwonka, der erst vor wenigen Tagen aus dem Eis in seine Heimat zurückgekehrt ist. Der 31-Jährige arbeitet als Geophysiker für das Alfred-Wegener-Institut. Er bekam im vergangenen Jahr die einmalige Chance, auf der Forschungsstation an der Küste des östlichen Weddell-Meeres zu überwintern. Neumayer ist die Basis für deutsche Antarktisforschung. Hier werden Messreihen fortgeführt, die bis in die frühen 1980er-Jahre zurückreichen.