Tangstedt. Eine Tangstedter Bürgerinitiative will erreichen, dass die Gemeinde das Amt Itzstedt verlässt und sich der Nachbarstadt Norderstedt anschließt.

Norderstedt hat Garstedt, Harksheide, Glashütte, Friedrichsgabe, die „Mitte“ – und bald als sechsten Stadtteil auch Tangstedt? Das könnte so kommen. Zumindest, wenn Eckhard Harder, Peter Larsson, Arne Müssig und die weiteren Mitglieder einer „wachsenden Bürgerinitiative“ mit ihrem Vorstoß Erfolg haben. Sie sind so unzufrieden mit dem Amt Itzstedt, dass sie die Radikallösung fordern: das Ende der Eigenständigkeit. 6500 Menschen sollen Norderstedter werden. Die bisher mit etwas mehr als 80.000 Einwohnern fünftgrößte Stadt Schleswig-Holsteins hätte dann fast so viele Einwohner wie die drittgrößte Stadt Flensburg (88.000). Norderstedts Fläche würde sich von etwa 60 Quadratkilometern auf dann fast 100 Quadratkilometer vergrößern.

„Wir wollen diese Sache innerhalb der Tangstedter Gesellschaft anstoßen“, sagt Harder. Er ist Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes, Müssig und Larsson leiten die Fraktionen der Union und der FDP. Doch sie verstehen sich in diesem Fall nicht primär als Politiker, sondern als normale Bürger. „Wir gehören zum Amt, das gerne 100 Prozent Einnahmen hat von Tangstedt, aber nur gewillt ist, 60 Prozent zurückzugeben.“ 1,4 Millionen Euro Amtsumlage überweist die Gemeinde 2019 – doch es gibt eben schon seit einiger Zeit das latente Gefühl, dass die Qualität der Dienstleistung dem nicht gerecht wird.