Norderstedt. „Wir sind in Norderstedt angekommen und wollen einen Beitrag zur Kultur in dieser Stadt leisten“, sagte Gunnar von der Geest, Tesa-Sprecher, zur Motivation des Unternehmens, zum zweiten Mal ein Konzert des Schleswig-Holstein Musik Festivals im Auditorium des Hauses an der Hugo-Kirchberg-Straße zu sponsern. Mit der Cellistin Raphaela Gromes und dem Pianisten Julian Riem hatte Tesa ein exzellentes Duo bei Tesa zu Gast.
Mit fein simmerndem Klang stimmte das Duo mit Adagio und Allegro für Klavier und Horn, Opus 70, von Robert Schumann auf ein großartiges Konzert ein. Raphaela Gromes ist eine intensiv bis explosiv spielende Cellistin, die sofort einen imaginären Kontakt mit dem Publikum knüpfen kann und mit ihrem Charme, ihrer Warmherzigkeit und Natürlichkeit eine Atmosphäre des gemeinsamen Erlebens zaubert.
Mit Julian Riem geht die 26-Jährige eine synchron agierende Partnerschaft ein. Intuitiv reagieren beide auf die Impulse des anderen.
Franz Schuberts Arpeggione-Sonate geht Julian Riem weich im Anschlag an. Raphaela Gromes interpretiert das bekannte Thema schwärmerisch, flirtet mit dem Klavier. Im Adagio spüren beide den Klängen nach, erforschen mit Respekt das Werk und zelebrieren eine Interpretation zum Träumen, zum Versinken. Das Allegretto zeigt ihr Vergnügen an der Musik, die Cellistin betont vergnügt den tänzerischen Charakter.
Ein Erlebnis auch Claude Debussys Sonate für Cello und Klavier, d-Moll, in dem sie das Moderne des Komponisten stark forcieren. Das erfordert ein exaktes Zusammenspiel, ein inniges Verständnis, ein Voneinander-Wissen.
Forsch gehen sie César Francks Sonate für Violine und Klavier, A-Dur, an und sind in Francks Werk geerdet. Raphaela Gromes ließ ihr Cello, ein Instrument von Jean-Baptiste Vuillaume von 1855, geradezu glühen, was dem Duo sogar nach Art der Elbphilharmonie Applaus zwischen den Sätzen eintrug.
Dem begeisterten Publikum dankte das Duo mit der rasant gespielten Zugabe des Figaro-Themas von Mario Castelnuovo-Tedesco. „Für 2018 haben wir wieder ein SHMF-Konzert geplant“, sagte Gunnar von der Geest begeistert.
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