Kreis Segeberg. Neue Serie: Was ist es, das die Städte und Gemeinden im Kreis lebenswert macht? Patrick Schwager hat mit Kisdorfern gesprochen.
Kreis Segeberg
Was die Kisdorfer über ihre Gemeinde denken
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Von Patrick Schwager
Der Ortskern der Gemeinde Kisdorf mit Blickrichtung nach Osten. In der Mitte des Bildes ist an der Straße Sengel das kulturelle Zentrum des Ortes, der Margarethenhoff, mit dem großen Parkplatz davor zu sehen. Unten links das Gebäude mit dem graublauen Dach ist die freiwillige Feuerwehr an der Straße Achter de Höf
© TA CAPS / Thorsten Ahlf | TA CAPS / Thorsten Ahlf
„Der Träger-Verein Dorfhaus Kisdorf ist in sechs verschiedene Arbeitskreise aufgegliedert, die sich ehrenamtlich um verschiedene Bereiche in der Gemeinde kümmern“, erklärt Andrea Boysen vom Arbeitskreis „Kultur“. Dort ist sie für die Pressearbeit und die Programmtexte verantwortlich. „Als ehemalige Event-Managerin ist das genau mein Ding. Wir arbeiten hier Hand in Hand zusammen und haben Spaß an dem, was wir machen“, betont sie. Das Ergebnis ist eine bunte Mischung aus Konzerten, Theatervorführungen, Comedy und Vorträgen. In den vergangenen Jahren gastierten auch immer wieder Prominente wie Hellmuth Karasek, Kristian Baader oder die Old Merry Tale Jazzband im Margarethenhoff.
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„Man kennt sich hier in Kisdorf“, sagt Bürgermeister Reimer Wisch. Mit vielen Bürgerinnen und Bürgern ist er schon seit Jahrzehnten per Du. „Kisdorf ist meine Heimat, auch wenn ich hier nicht geboren bin“, so der Vater zweier Kinder. Als er vor fast 40 Jahren in den Ort zog, wurde er herzlich empfangen und sofort in das Dorfleben integriert. Über sein Amt als Bürgermeister sagt Wisch: „Eine schöne Aufgabe, die viel Zeit erfordert und Spaß macht, wenn alle zum Wohle der Gemeinde an einem Strang ziehen.“
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„Als wir vor 37 Jahren nach Kisdorf zogen, war der Chor für mich ein Anlaufpunkt, um Menschen aus dem Ort kennenzulernen“, sagt Brigitte Hartmuth. Neben der sozialen Komponente ist das Singen im Chor für die „Altistin“ aber auch eine Möglichkeit, dem Alltag für ein paar Stunden zu entfliehen. „Das Singen im Chor macht mir nach wie vor sehr viel Freude, es ist für mich Gymnastik für die Seele.“ Die Chorgemeinschaft umfasst 61 aktive Mitglieder, die aus Kisdorf und den umliegenden Gemeinden kommen. Das traditionelle Herbstkonzert und das alljährliche Adventssingen locken jährlich viele Zuhörer in die Friedenskirche.
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Wenn Jürgen Koch morgens zur Arbeit in die Nachbargemeinde Henstedt-Ulzburg fährt, braucht er maximal fünf Minuten. „Das ist natürlich ein Privileg“, sagt er. Auch dass seine fünf Kinder im Ort zur Schule gehen können und ihre Freunde in der direkten Nachbarschaft haben, ist für den 52-Jährigen keineswegs selbstverständlich. „Es passt einfach, wir fühlen uns rundum wohl in Kisdorf.“ Das Haus der Kochs liegt in einem ruhigen Neubauviertel, die Nachbarschaft ist intakt. „Die Familien unterstützen sich gegenseitig, bei dringenden Terminen findet sich immer jemand, der kurz auf die Kinder aufpassen kann.“
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Einmal im Jahr wird es bunt in Kisdorf: Am ersten Februar-Sonnabend feiern Krankenschwestern, Filmhelden, Cowboys und andere Buntkostümierte in der Sporthalle ausgelassen Karneval. Und Löschmeister Ralph Rudolph ist dann mittendrin. „Ich liebe es, mich zu verkleiden“, sagt der zweifache Familienvater. Im vergangenen Jahr ließ er sich von Ehefrau Claudia ein Gesicht in den Hinterkopf rasieren und trug seine Kleidung seitenverkehrt. „Hier ist alles möglich, der Karneval in Kisdorf – kurz KIK – ist einfach Kult“, berichtet Rudolph schmunzelnd. Das von der Feuerwehr Kisdorf und der Landjugend organisierte Spektakel, zu dem 900 Feierlustige kommen, ist stets innerhalb von wenigen Tagen ausverkauft.
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Ihre Leidenschaft ist die Malerei: Schon seit der Kindheit faszinieren Regina Franke Stifte, Pinsel und Farben. 2003 gründete sie mit anderen Gleichgesinnten eine Malgruppe, die sich bis heute jeden Freitag trifft, um gemeinsam kreativ zu sein. „Bei uns herrscht eine harmonische Atmosphäre, in der sich jeder nach seinen Vorstellungen kreativ entfalten kann“, sagt die Kisdorferin. „Und wenn man mal nicht weiter kommt, helfen die anderen gern mit Tipps und Ratschlägen.“ Im Frühjahr und im Herbst organisiert die Malgruppe Margarethenhoff einen Workshop mit professionellen Künstlern, und einmal im Jahr geht es zu Malseminaren an die See. Die vielen unterschiedlichen Werke der neun Mitglieder werden regelmäßig im Margarethenhoff ausgestellt.
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