Die SPD ruft zur Mahnwache in Norderstedt am 73. Jahrestag der “Reichskristallnacht“

Norderstedt. Im Gedenken an die Opfer der Nationalsozialisten, die in der Reichpogromnacht 1938 ums Leben kamen, rufen die SPD Norderstedt, die Jusos Norderstedt und der Juso-Kreisverband Segeberg zu einer überparteilichen Mahnwache am für den 9. November von 19 Uhr an vor dem Norderstedter Rathaus auf. Der Marktplatz soll mit Kerzen erleuchtet werden, als "Licht der Demokratie". In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 brannten jüdische Synagogen in ganz Deutschland. Angehörige von Sturmabteilung (SA) und Schutzstaffel (SS) zertrümmerten die Schaufenster jüdischer Geschäfte, demolierten die Wohnungen jüdischer Bürger und misshandelten ihre Bewohner. 91 Tote, 267 zerstörte Gottes- und Gemeindehäuser und 7500 verwüstete Geschäfte - das war die offizielle Bilanz des Terrors. Tatsächlich starben während und unmittelbar in Folge der Ausschreitungen weit mehr als 1300 Menschen, mit mindestens 1400 wurden über die Hälfte aller Synagogen in Deutschland und Österreich stark beschädigt oder ganz zerstört. Die aufgrund der zersplitterten Schaufensterscheiben bald als "Reichskristallnacht" bekannt gewordenen Ausschreitungen waren bis dahin der Höhepunkt eines staatlichen Antisemitismus.

Auch in Norderstedt würden Rechtsradikale ihr Unwesen treiben, sagen die Jusos. Neonazis um den bundesweit bekannten Neonazi Dieter Riefling hätten bei der "Jungen Messe" Banner aufgehängt und Flyer verteilt. Tobias Schloo von den Norderstedter Jusos: "Die Nazis dürfen in unserer Stadt nicht unbehelligt bleiben. Gemeinsam müssen wir uns gegen die Menschenfeindlichkeit der Nationalsozialisten stellen."