Kreis Segeberg. In einer schillernden Zukunft, in der die Radfahrer die Gestaltungshoheit haben, da zischen Radfahrer ungehindert von Fußgängern, Autos und anderen Hindernissen auf gut ausgebauten Radschnellwegen von Neumünster bis in die Hamburger Innenstadt.
Die Planungen für die Schnellwege im Kreis Segeberg bekommen jetzt ziemlich viel Rückenwind aus Berlin. Segebergs Bundestagsabgeordneter Gero Storjohann (CDU) meldet gute Nachrichten aus den laufenden Beratungen zum Bundeshaushalt 2017. Er habe sich erfolgreich für ein Förderprogramm für Radschnellwege einsetzen können. 25 Millionen Euro sollen 2017 für die Rad-Highways bereitstehen.
„Radschnellwege sind ein ernstzunehmendes Infrastrukturelement zur Bündelung und Beschleunigung von massenhaften Radverkehren“, sagt Storjohann. In Ballungsgebieten und urbanen Zentren wie der Hamburger Metropolregion böten sie ein enormes Potenzial zur Stauentlastung, zur Entflechtung und Verflüssigung des Verkehrs. „Besonders für Berufspendler mit nur kurzen Arbeitswegen stellen Radschnellwege eine attraktive und leistungsfähige Alternative zum Auto dar“, sagt Storjohann.
In seinem Wahlkreis Segeberg– Stormarn-Mitte sieht der CDU-Politiker großes Potenzial für den Bau von Radschnellwegen entlang der Entwicklungsachse von Kaltenkirchen über Henstedt-Ulzburg und Norderstedt bis nach Hamburg. „Ich freue mich, dass es bereits entsprechende Vorüberlegungen in Norderstedt und Henstedt-Ulzburg gibt“, sagt Storjohann.
Gerade erst im August hatten sich Vertreter der Ortsgruppen Norderstedt, Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) mit Bürgermeister Stefan Bauer aus Henstedt-Ulzburg, Kommunalpolitikern der Region und Bürgern getroffen, um Ideen zu sammeln für ein Radschnellwege-Netz. Angedacht ist die Achse von Norderstedt über Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen und Bad Bramstedt bis nach Neumünster. Das Ziel sei es, eine Strecke zu planen und umzusetzen, auf der Radfahrer zügig und weitestgehend ungehindert fahren können. Dabei müssen Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmern, vorrangig Fußgängern, unbedingt vermieden werden.
„Es bietet sich eine Bahn begleitende Führung der Radschnellwege bis in die Hamburger Innenstadt an“, sagt Joachim Brunkhorst, CDU-Stadtvertreter und Radverkehrsbeauftragter des Kreises Segeberg. Bereits existierende Radwege müssten dafür ausgebaut und fortgeführt werden. Das kann allerdings kostspielig werden: „Drei Meter für den zweiseitigen Radweg, dazu 2,5 Meter für die Fußgänger – es müssten an vielen Stellen Grundstücke zugekauft werden. Außerdem stellt sich die Frage, ob Räder beim Queren von Straßen Vorrang bekommen und ob Lichtsignalanlagen gebaut werden müssten.“
Auch für das von den Grünen in Norderstedt und Hamburg-Nord gemeinsam verfolgte Ziel, einen Radschnellweg zwischen Alsterdorf und Norderstedt herzurichten, ist der angekündigte Geldsegen aus Berlin eine gute Neuigkeit. „Auf Hamburger Seite ist die Bereitschaft zum Bau des Weges groß“, sagt Detlev Grube, Fraktionschef der Norderstedter Grünen. „Wir hatten die Norderstedter Verwaltung bereits im April einstimmig im Verkehrsausschuss aufgefordert zu prüfen, inwieweit der Radschnellweg mit Bundesmitteln finanziert werden könnte. Eine Antwort steht bis heute aus. Da werden wir jetzt natürlich ganz schnell mal nachhaken.“
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