Der ehemalige CDU-Landtagsabgeordnete und Stadtvertreter Herbert Paschen feierte am Freitag seinen 80. Geburtstag

Norderstedt. Wie er da so in seinem Wohnzimmersessel sitzt und die Gäste seiner privaten Feierstunde zum 80. Geburtstag unterhält, wie er lacht und Döntjes zum Besten gibt, da spürt man plötzlich, wie sehr einem Typen wie Herbert Paschen in der Politik fehlen. Der ehemalige CDU-Landtagsabgeordnete, jahrzehntelange Stadtvertreter und Ortsvorsitzende der Norderstedter CDU ist einfach ein verdammt liebenswerter Mensch.

Am Freitag hat er Schnittchen aufgetischt, seine Lieben um sich versammelt und Polit-Gäste zum Anstoßen eingeladen. Der Bundestagsabgeordnete Gero Storjohann ist ebenso gekommen wie die Landtagsabgeordnete Katja Rathje-Hoffmann. „Wisst ihr, ich habe es nie bereut, in die Politik einzusteigen“, sagt Paschen. 1975 war das. Er traf Gerhard Stoltenberg, einen Politiker, der ihm imponierte. „Du kannst nicht nur meckern, du musst auch mitmachen“, sagte sich Paschen. Und er machte mit. Fast drei Jahrzehnte in der Norderstedter Stadtvertretung und zwei Amtsperioden im Landtag. „Bis sie dich damals im Kreisvorstand abgesägt haben“, sagt Gero Storjohann. Er erinnert sich noch gut an die Abstimmung 1996 in dem CDU-Kreisgremium. Eigentlich hatte man sich auf Paschen als Kandidat Nummer eins geeinigt. Doch bei der Abstimmung hatte Paschen plötzlich die wenigsten Fürsprecher und sah sich im Abseits. „Eine Enttäuschung. Ich hätte gerne noch eine dritte Amtszeit für Norderstedt in Kiel gesessen. Hatte ja gerade erst das nötige Fachwissen mühsam aufgebaut“, sagt er.

Im Nachhinein war das allerdings eine gute Entwicklung. „Die Fahrerei nach Kiel war ja sehr anstrengend, und ich hatte ja immer noch die Stadtvertretung dazu.“ Im Übrigen blieb nun ausreichend Zeit für die geliebte Frau Charlotte, die ehemalige Stadtpräsidentin. Und natürlich für die große Leidenschaft von Herbert Paschen, das Theaterspielen. Denn nur noch beim Norderstedter Amateurtheater (NAT) macht Paschen länger mit als in der Politik – über 40 Jahre schon.

„Nach dem Tod von Lotti haben mich die Familie und liebe Freunde aufgefangen, und das Theater gab mir wieder die Luft zum Atmen.“ Der gebürtige Bochumer verfolgt die Politik in der Stadt immer noch aufmerksam. „Die Stadtvertretung ist immer dieselbe Pasta, nur mit neuer Soße. Die jungen Politiker wollen immer das Rad neu erfinden, obwohl zu vielen Themen alles schon ausprobiert wurde.“

Das Telefon klingelt, Norderstedts Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote ist dran und gratuliert. „Ich war der erste Norderstedter, mit dem du jemals gesprochen hattest“, sagt Paschen zu Grote. Und als er auflegt: „Dass ich den Grote aus Paderborn nach Norderstedt geholt habe – darauf bin ich immer noch stolz.“