Die Stadtpark-Saison 2015: Neu sind eine Adventure-Golf-Anlage und ein verändertes Konzept für das ParkFunkeln

Norderstedt. Minigolf – wer Norderstedter fragt, was dem Stadtpark noch fehlt, der bekommt das als Antwort. Die Stadtpark GmbH wollte den Wunsch der Bürger schon 2014 umsetzen. Doch erst in diesem Jahr wird es soweit sein. Allerdings nicht in der Version Mini, sondern in der Version Adventure. Die Familie Rumpel, die auch die Wasserski-Anlage auf dem See betreibt, baut derzeit eine Adventure-Golf-Anlage mit 18 Löchern im Sportband des Feldparkes auf.

Während Minigolf in Deutschland ein streng normiertes Turnierspiel ist und die Bahnen sich im ganzen Land ähneln, ist bei der Abenteuer-Version des Freiluftspiels so ziemlich alles erlaubt. Die Bahnen sind nicht aus Beton, der keinesfalls betreten werden darf, sondern mit Kunstrasen ausgelegt, also unechte Grüns, auf denen der Spieler sich bewegen darf, wie er will. In der Gestaltung der Hindernisse ist der Erbauer völlig frei. „Unsere Planerin hat die Bahnen angelegt wie die Flecken auf dem Hals einer Giraffe“, sagt Bauunternehmer Hubert Rumpel. Deswegen soll eine Giraffe auch das Maskottchen der Anlage werden. Die 18 Löcher versprechen spektakulären Spielspaß. 20 Meter lange Bahnen, bei denen man auf Brücken über Wassergräben spielen muss. Es gibt abgefahrene Loopings, einen Wald aus zwei Meter hohen Stelen, einen Roulette-Kessel und jede Menge Rampen, Hindernis-Labyrinthe und Podeste, die überwunden werden wollen.

Fertig sein soll die Anlage Ende April – sofern das Wetter mitspielt. Hubert Rumpel: „Für das Kleben des Kunstrasens auf den Bahnen brauchen wir trockene Witterung.“ Anne Rumpel wird die Anlage betreiben. Der Kiosk direkt an der Bahn bekommt eine Schlägerausgabe hinzu, außerdem Tische und Schirme, damit man es sich nach der Golf-Runde gemütlich machen kann. „Soll ja recht hübsch werden das Ganze“, verspricht Hubert Rumpel.

Kurswechsel beim ParkFunkeln: Weniger Technik, mehr Poesie

Die Adventure-Golf-Anlage wird sicherlich weitere Besucher in den Park ziehen. 800.000 Menschen waren es insgesamt im vergangenen Jahr. Zu den großen Veranstaltungen, etwa dem ParkFunkeln, kamen allein weit über 10.000 Menschen. Damit das so bleibt, hat sich die Stadtpark GmbH in ihrem neuen Programm für die Saison 2015 zu einem Kurswechsel beim beliebtesten Highlight des Jahres entschieden: Mit dem renommierten Regisseur Wolfram Lenssen wurde ein neuer künstlerischer Leiter für das Funkeln im Park gewonnen.

Lenssen ist Theaterwissenschaftler und studierter Regisseur. Er leitete fünf Jahre ein Theater in Düsseldorf und machte sich dann selbstständig als freier Event-Regisseur und Produzent. Seine Spezialität sind multimediale Großinszenierungen mit artistischen Live-Elementen. Seit zehn Jahren macht Lenssen zum Beispiel das Festival of Lights am Brandburger Tor in Berlin. „Ich möchte mich beim ParkFunkeln wieder mehr der ursprünglichen Idee annähern“, sagt Lenssen. Es soll wieder richtig funkeln im Park, wobei das Funkeln Glühwürmchen sein können, ein funkelndes Feuer, aber ebenso das Funkeln im Auge eines Verliebten. „Ich will wieder mehr Poesie in der Inszenierung.“ Für den Theatermann Lenssen ist der Stadtpark eine Bühne, ein Lichtraum, mit dem sich Emotionen ausdrücken lassen. Das sei ganz ähnlich wie am Theater, wo es bei der Beleuchtung darauf ankommt, die Emotionen eines Textes auszudrücken. Technik ist für Lenssen nur der Adjutant der Wirkung. „Ich habe keine Ahnung, warum eine Lampe brennt. Aber ich weiß genau, welche Wirkung ich mit der Lampe erzielen kann.“

Bei der Magie der Nacht im Stadtpark will Lenssen mit den Assoziationen zum Thema Nacht und Funkeln spielen. Er sprüht vor Ideen. „Ich möchte einen Baum voller Glühwürmchen hängen. Im fantastischen Heidepark soll im wabernden Nebel ein künstlicher Mond aufgehen.“ Nachtschwärmer, Liebeswald, Wolfsgeheul und Geisterstunde sind die Begriffe, mit denen Lenssen jongliert. „Ich möchte, dass die Menschen lustwandeln können im Park, ohne Stress und ohne das Gefühl, zum nächsten Objekt hasten zu müssen.“ Stelzenläufer mit LED-Anzügen, ein kleinwüchsiger Schauspieler als märchenhafter Wichtel-Conferencier und Tänzer mit schrägen Ideen sind die Darsteller der Funkel-Nächte. Wenn möglich, will Lenssen über dem Stadtparksee einen von einem Boot gezogenen Feuerdrachen aufsteigen lassen, kombiniert mit Pyrotechnik.

Der Lärmpegel soll 2015 deutlich nach unten geregelt werden

Womit wir bei einem sensiblen Thema wären: Der Lärmbelastung der Anwohner des Stadtparks durch die Großveranstaltungen. 2014 kam es zu einer Panne in der Organisation der Veranstaltungs-Planung. Die Stadtpark GmbH war von den falschen Lärm-Richtwerten im Park ausgegangen. Dabei wurden bei deutlich zu vielen Veranstaltungen die zulässigen Lärmpegel nicht eingehalten. In diesem Jahr sollen sie deutlich nach unten reguliert werden. „Wir haben viele unserer Formate so angepasst, dass wir auch auf die Mittagsruhe mehr Rücksicht nehmen“, sagt Stadtpark-Geschäftsführer Kai Jörg Evers. Die nach den Richtlinien erlaubten zehn Ereignisse im Jahr, zu denen der Lärmpegel überschritten werden darf, reize der Stadtpark 2015 nicht aus. Neu wird eine während den Veranstaltungen eingerichtete Service-Telefonnummer sein, unter der Anwohner ihre Lärmprobleme melden können.