Der Brachvogel, der Eisvogel, der Flussregenpfeifer, die Zwergschnepfe und die Bekassine sollen Henstedt-Ulzburg vor der Ost-West-Stromtrasse retten.

Henstedt-Ulzburg. Diese und etliche andere Tiere leben in den vorgestellten Trassenkorridoren für die 380-kV-Freileitung, die vom Raum Lübeck in Richtung Henstedt-Ulzburg verlaufen sollen. Eine von Lübeck kommende Stromleitung soll mit einer ebenfalls noch zu bauenden Nord-Süd-Leitung, die entlang der Autobahn verlaufen wird, verknüpft werden. Ein möglicher Trassenkorridor durch Henstedt-Ulzburg verläuft entlang des Autobahnzubringers, ein alternativer Trassenverlauf führt durch Ulzburg-Süd und weiter über Beckershof zur A7.

Es gibt einige formale Gründe, die zur Ablehnung der Trassenkorridore führen: Unvollständig aufgeführtes Gewerbegebiet, fehlerhafte Einladung zu einem Bürgerdialog, unvollständige Darstellung bebauter Gebiete – zusammengefasst: Die Planungsgrundlage ist nach Auffassung der Gemeinde teilweise irreführend. Die Liste der Naturschutzbeeinträchtigungen ist lang: Der Naturraum Siebenstücken mit seiner vielfältigen Tierwelt fehle in den Planungsunterlagen. Im Bereich Beckershof sei nicht berücksichtigt, dass in den vergangenen fünf Jahren zusammen mit dem Land Schleswig-Holstein ein Vertragsnaturschutzprogramm umgesetzt worden sei. Die Gemeinde weist darauf hin, dass hier unter anderem auch Uhu und Seeadler brüten. Bürgermeister Stefan Bauer: „Der Raumwiderstand für die Trassenplanung im Gemeindegebiet Henstedt-Ulzburg wird von mir so hoch eingeschätzt, dass eine Realisierung nicht möglich ist.“