Breite Unterstützung für die Kundgebung des Bündnisses „Norderstedt ist weltoffen“ am 16. März vor dem Rathaus

Norderstedt. Der Gymnasiallehrer Wolfgang Blankschein vom Coppernicus-Gymnasium scheint selbst überrascht zu sein, welche Eigendynamik seine Initiative nun entwickelt. Seinem Aufruf zu einer Kundgebung am Montag, 16. März, von 18 Uhr an auf dem Rathausmarkt in Norderstedt zu einem weithin sichtbaren Signal unter dem Motto „Norderstedt ist weltoffen“ folgen mittlerweile alle relevanten politischen, gesellschaftlichen und sozialen Gruppierungen der Stadt sowie zahllose Norderstedter Bürger.

Mittlerweile ist auch klar, dass neben Initiator Blankschein sowohl Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote als auch die Stadtpräsidentin Kathrin Oehme bei der Kundgebung sprechen werden. Auch die Rede eines in Norderstedter lebenden Flüchtlings ist geplant.

Unter dem Eindruck der Pegida-Demonstrationen hatte Wolfgang Blankschein sich berufen gefühlt, die Norderstedter Zivilgesellschaft zu motivieren. Blankschein lebt in der Nähe von Lübeck und arbeitet seit zehn Jahren als Lehrer für Deutsch und Philosophie am Coppernicus-Gymnasium. Mit seiner Initiative scheint er in der Stadt offene Türen einzurennen. „Diese zivile Initiative ergänzt die Bemühungen der Stadtverwaltung und der ehrenamtlichen Initiativen bei der Unterbringung und Integration der Flüchtlinge in unserer Stadt perfekt. Da schließt sich ein Kreis“, sagt Heide Kröger, die Integrationsbeauftragte der Stadt. Und auch Hauke Borchardt, Sprecher der Stadt, begrüßt die Initiative für eine Kundgebung auf dem Rathausmarkt, wenngleich er findet, dass es sie eigentlich gar nicht braucht, um die Weltoffenheit der Stadt zu betonen. „Norderstedt ist weltoffen. Punkt. Das ist für mich ein Fakt.“ Die Kundgebung aber sehe er als eine öffentliche Solidaritätsbekundung mit den Flüchtlingen in der Stadt und den Menschen, die sich in der Verwaltung und im Ehrenamt über das gewöhnliche Maß hinaus engagieren.

„Das Willkommen-Team der Stadt leistet in der Betreuung der Flüchtlinge eine unglaublich wichtige Arbeit. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das ohne diese Bürger funktionieren soll.“ Die Mitarbeiter der Norderstedter Verwaltung seien derzeit absolut am Limit der Belastbarkeit angekommen. „Die nehmen sich am Wochenende schon Arbeit mit nach Hause. Norderstedts Sozialdezernentin Anette Reinders weiß, wie wichtig die Stimmung in einer Stadt für die Integrationsfähigkeit ist. „Wir stehen durch die Verdoppelung der in diesem Jahr erwarteten Zahl an Flüchtlingen vor einer enormen Herausforderung.“ Die Lage sei zu bewältigen. „Aber es geht derzeit wirklich nur darum, den Menschen ein Dach über dem Kopf zu besorgen.“ Die Integrationsleistung werde derzeit von Ehrenamtlichen geschultert, etwa den 130 Aktiven des Willkommen-Teams. Die Sprecherin des Teams, Susanne Dähn, hofft, dass durch die Kundgebung die Idee des Teams „noch mal richtig gepusht wird“ – und dass sich darüber noch mehr Freiwillige finden, die beim Team mitmachen. Wolfgang Blankschein will nach der Kundgebung versuchen, die Unterstützer seines Aufrufs als ein Netzwerk für die Integrationsarbeit in Norderstedt zu etablieren.