Zum Frauentag veranstalten die Gleichstellungsstellen ein Konzert und einen Stadtrundgang

Kreis Segeberg. Zur Feier des Internationalen Frauentages schließen sich in Norderstedt alle politischen Parteien zusammen. Auf einer geschlossenen Veranstaltung wollen die Frauen aus Politik, Vereinen, Verbänden und Kirchen über ihre Arbeit sprechen und nach dem Motto Frauenparkplätze in der Rathaus-Tiefgarage allein reichen nicht aus, darüber diskutieren, wie sie sich Norderstedt als frauenfreundliche Stadt vorstellen, dafür Ideen entwickeln und Lösungsansätze finden.

Werke jüdischer Komponistinnen wollen die Norderstedter Gleichstellungsstelle, der Kulturverein Chaverim – Freundschaft mit Israel und das Duo Bella Kalinowska und Semjon Kalinowsky am Sonntag, 8. März, in der Paul-Gerhardt-Kirche am Alten Buckhörner Moor 16 in Norderstedt aus der Vergessenheit befreien. Unter dem Titel Das Lied der Mirjam spielt das Musiker-Ehepaar am Klavier und mit der Viola Kompositionen von Helene Liebmann, Fanny Hensel-Mendelssohn, Minna Keal, Vally Weigl, Lena Stein-Schneider und Sarah Feigin. Alle Musikerinnen konnten zu ihrer Zeit nicht öffentlich auftreten – weil sie Frauen waren. Doch sie waren auch Jüdinnen, wodurch sie auch noch dem Antisemitismus ausgesetzt waren.

„Wir wollen zum Internationalen Frauentag deutlich machen, dass es in vorigen Jahrhunderten Frauen nicht möglich war, öffentlich künstlerisch tätig zu werden“, sagt Norderstedts Gleichstellungsbeauftragte Claudia Meyer. Karten zu acht Euro für das Konzert, das um 17 Uhr beginnt, gibt es an der Abendkasse. Zu einer Spurensuche lädt auch Svenja Gruber, Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Henstedt-Ulzburg, zu Sonntag, 8. März, ein. Die genaue Startzeit des Rundgangs durch Hamburg unter dem Motto „Entdeckerinnen – Frauen erkunden die Welt“ gibt Gruber bei der Anmeldung bekannt. Start ist im Hamburger Frauencafé Endlich Salon, Dragonerstall 11, in Hamburg, mit einem Brunch.

Den Rundgang leitet die Historikerin Annette Schlapkohl. „Wir erfahren von Reiseschriftstellerinnen, Künstlerinnen und Frauen, die in Zoologie, Paläoanthropologie und Geologie wirkten“, sagt Schlapkohl. Dazu gehören Gertrude Bell und Margarethe Lenore Selenka, die auch politisch aktiv waren. Besucht wird unter anderem das Tropenhaus des Botanischen Gartens und das Mineralogische Museum der Hamburger Universität. Infos und Anmeldung bei Svenja Gruber unter Telefon 04193/963170 oder unter svenja.gruber@h-u.de per E-Mail.

Die Lesung in der Stadtbücherei im Rathaus, zu der Norderstedts Gleichstellungsstelle und die Norderstedter Stadtbücherei für Sonntag, 8. März, eingeladen hatten, muss leider ausfallen, weil die Autorin Sabine Ludwig erkrankt ist.