Die Stadtwerke müssen bis zu 10.000 elektronische Stromzähler austauschen

Norderstedt. Nicht alle Smart-Meter der Stadtwerke werden ihrem Namen gerecht. Aufgrund eines defekten Bauteils haben zwischen 5000 und 10.000 der 45.000 in Norderstedt eingebauten elektronischen Stromzähler den Verbrauch in den Haushalten nicht richtig gemessen. Die betroffenen Kunden haben allesamt viel mehr Strom verbraucht, als es die smarten Zähler anzeigten. Jetzt sollen die Geräte allesamt ausgetauscht werden. Und die Kunden müssen sich auf Nachzahlungen gefasst machen.

„Dass die Zähler nicht richtig funktionieren, haben wir bei internen Prüfungen festgestellt“, sagt Axel Gengelbach, Werkleiter der Stadtwerke. Gemeinsam mit dem Hersteller der Zähler wurde Ursachenforschung betrieben. Man stieß auf ein defektes Bauteil. „Wir wissen jetzt noch nicht, wie viele der Zähler nicht richtig abgerechnet haben. Deswegen haben wir uns zum Austausch aller Zähler dieses Herstellers entschlossen“, sagt Gengelbach. An die betroffenen Kunden geht ein Schreiben heraus. Darin weisen die Stadtwerke darauf hin, dass sie gesetzlich verpflichtet sind, den Differenzbetrag nachträglich abzurechnen. „Wir können das nur aufgrund von Schätzungen im Vergleich der Verbrauche der Vorjahre des Kunden tun“, sagt Gengelbach.

Die meisten der defekten Smart-Meter seien erst zwischen einem und zwei Jahren in Betrieb. Entsprechend bekommen die Kunden höchstens eine oder zwei korrigierte Jahresabrechnungen. Nicht auszudenken, wenn die Panne erst nach Jahren aufgefallen wäre.

Die Kosten für den Ein- und Ausbau der Smart-Meter bleiben nicht an den Stadtwerken hängen. Da der Hersteller für die Panne verantwortlich ist, muss er für die Folgen geradestehen. „Das ist ein Versicherungsfall“, sagt Gengelbach. Das Energiewirtschaftsgesetz schreibt den Einbau der Smart-Meter vor. Die Stadtwerke Norderstedt sind Vorreiter bei dieser Umstellung. Schon 35 Prozent des Norderstedter Netzes seien umgerüstet – bundesweit ein Spitzenwert.