Ausländische Fachkräfte können Lücken im Segeberger Arbeitsmarkt schließen

Kreis Segeberg. Ausländische Fachkräfte sollen helfen, Lücken im Segeberger Arbeitsmarkt zu schließen. Das Bündnis für Wirtschaft im Kreis Segeberg will einen Leitfaden für Integration und Willkommenskultur entwickeln. Ziel soll es sein, Firmen, Gemeinden, Kammern und Migranten, auch Flüchtlinge, zusammenzubringen. Das wurde während einer Sitzung des Wirtschaftsbeirats der Industrie- und Handelskammer Lübeck (IHK) im Henstedt-Ulzburger Rathaus verkündet. Auch der Bürgermeister von Henstedt-Ulzburg, Stefan Bauer, appellierte an die Unternehmer, Migranten in ihren Betrieben einzustellen. So könne der Arbeitsmarkt an diesem prosperierenden Standort neue Impulse erhalten. Mehr als 3000 Unternehmen hätten sich in Schleswig-Holsteins größter Gemeinde ohne Stadtrecht bereits niedergelassen. Zurzeit seien noch rund 50 Hektar freie Gewerbeflächen auf dem Markt, sagte Bauer.

Mehr als 75 Prozent aller Arbeitsplätze im Kreis Segeberg verteilen sich auf nur fünf der insgesamt 97 Gemeinden. Zudem wird im Jahr 2030 aufgrund des demografischen Wandels jeder fünfte bis zehnte Arbeitsplatz im Kreis nicht besetzt werden können. Diese auf neusten Statistiken beruhenden Zahlen präsentierte Sven-Henrik Braun, Fachkräfteberater bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lübeck, während der Sitzung des IHK-Wirtschaftsbeirats Segeberg im Henstedt-Ulzburger Ratssaal.

Schon in wenigen Jahren könnten weitere Gewerbeflächen im Norden des Kreises zur Verfügung stehen. Ulrich Graumann, Geschäftsführer der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft des Kreises Segeberg (WKS), berichtete über die Umwandlung der Boostedter Rantzau-Kaserne. Etwa ein Drittel der fast 100 Hektar großen Fläche gelte es, nach dem Abzug der Bundeswehr für die Gewerbetreibenden zu erschließen. In der bereits von der Wirtschaft genutzten ehemaligen Kaserne in Bad Segeberg, dem LeVoPark, gebe es gute Beispiele für die Nachnutzung einstiger militärischer Anlagen.