Nicht alle Stalker führen sich derart rabiat und dumm auf wie Tobias U. in Henstedt-Ulzburg.

Sie arbeiten subtiler, sie beobachten, folgen auf Schritt und Tritt, sorgen für Psychoterror und Paranoia bei ihren weiblichen Opfern. Aber sie wagen sich immer nur gerade so weit aus der Deckung, dass der Polizei die Hände gebunden sind. Solange sich der Täter strafrechtlich nichts zu Schulden kommen lässt, bleiben die Opfer alleine mit ihrer Angst.

Wie gefährlich, vielleicht auch unverbesserlich, solche Männer sind, zeigt sich in ihrer Wertung der Ereignisse. Tobias U. besteht auf der Unterscheidung, er habe seine Ex-Freundin nicht geschlagen und getreten, er habe sie geohrfeigt und ihr eine Kopfnuss verpasst. Das eine ist weniger schlimm als das andere? Kopfnuss geht gerade noch, Tritte sind zu krass? Dass Männer, die Frauen schlagen, so ziemlich das Letzte sind, das sollte sich Tobias U. mal klar machen. Mal sehen, ob er seine Bewährung nach der nächsten Flasche Wodka verwirkt.