Mittels eines Gutachtens will die Gemeinde überprüfen lassen, welche Immissionen vom Funkturm der Telekom ausgehen

Tangstedt. Zwei konkrete Standorte für eine neue Kindertagesstätte hat die Gemeinde Tangstedt mittlerweile ins Auge gefasst. Einer befindet sich in Wilstedt-Siedlung am Cyclamenweg und somit eher an der westlichen Ortsgrenze. Das zweite Areal liegt hingegen im nördlichen Bereich des Ortsteils Tangstedt am Harksheider Weg/Ecke Hauptstraße.

Neben den laufenden bau- und planungsrechtlichen Prüfungen muss bezüglich der zweiten Option auch ein anderer Punkt beachtet werden, wie nun die CDU-Fraktion in einem Antrag formuliert hat. Denn in Sichtweite der potenziellen zukünftigen Kita befindet sich seit fast 30 Jahren ein Fernmeldeturm der Telekom. Dieser wurde einst bewusst etwas außerhalb gebaut, doch Tangstedt wächst – mittelfristig könnte in diesem Gebiet auch Wohnbebauung stattfinden.

Am kommenden Dienstag befasst sich der Umweltausschuss mit dem Thema

Deswegen sagt die CDU, dass es eines neuen Gutachtens bedürfe, um mögliche Immissionsauswirkungen des Fernmeldeturms prüfen zu können. Der Planungs- und Umweltausschuss berät über dieses Thema auf seiner öffentlichen Sitzung am Dienstag, 24. Februar. Die Beratung im Sitzungssaal des Rathauses beginnt um 19.30 Uhr. Eine politische Mehrheit für ein neues Gutachten dürfte es mit Sicherheit geben. „Es ist eine Vorsichtsmaßnahme“, sagt der Ausschussvorsitzende Immo Fork (Bürgergemeinschaft), „wir brauchen die Sicherheit, dass keine Störungen vorkommen können.“

Zwar hatte die Telekom in der Vergangenheit mehrfach versichert, dass alle Grenzwerte eingehalten würden – andererseits wurde der Turm mittlerweile unter anderem mit Parabolantennen aufgerüstet. Gibt der Ausschuss grünes Licht, wird im nächsten Schritt das Amt Itzstedt beauftragt, eine Untersuchung in die Wege zu leiten. Fork: „Ich bin mir sicher, dass eine Expertise gemacht werden wird.“

Aufmerksam haben manche Tangstedter zuletzt etwa die Diskussion in Ahrensburg verfolgt. In der größten Stadt des Kreises Stormarn will die Telekom einen neuen, 40 Meter hohen Funkturm bauen, stieß dabei allerdings auf Widerstand der Bürger, da der angedachte und bereits von der Verwaltung genehmigte Standort zu nahe an Wohngebieten gelegen sei. Auch hier kam die Angst vor eventueller elektromagnetischer Strahlung zum Ausdruck, dazu befürchteten Einwohner eine Wertminderung ihrer Grundstücke. Das Kommunikationsunternehmen prüft deswegen einen 500 Meter weiter entfernten Standort; im März wird ein neuer Bauantrag erwartet.

Hiervon abgesehen wird der Planungs- und Umweltausschuss über einen Vorentwurf des Bebauungsplans 32 „Wilstedt Mühlenumgebung“ sprechen. Dieser beinhaltet beispielsweise auch die Freifläche der 2009 abgerissenen Traditionsgaststätte Wilstedter Mühle. Sollte es zu einem Beschluss kommen, wären die in einem Vorentwurf festgehaltenen Bebauungsmöglichkeiten lediglich eine Art Absichtserklärung. Was kein Geheimnis ist: Die Dorfmitte des Tangstedter Ortsteils ist für Bauinvestoren grundsätzlich von großem Interesse.