Das Hauptquartier des Klebstoffe-Herstellers an der Niendorfer Straße ist Norderstedts größte Baustelle. Im September werden 700 Mitarbeiter einziehen

Norderstedt. 700 „Tesaner“ werden am 21. September in ihrem neuen Hauptquartier an der Niendorfer Straße die Arbeit aufnehmen. Das ist der Termin, auf den die One Tesa Bau Gmbh seit dem ersten Spatenstich am 6.November 2012 hinarbeitet. „Bis die Leute kommen, müssen wir noch 1600 Fertigungstermine in einem exakt abgestimmten Zeitplan einhalten“, sagt Jens Koth, Architekt und Prokurist. Nervös wirkt Koth nicht. Es ist bisher auf Norderstedts größter Baustelle alles gut gelaufen. Dann wird nun im Endspurt auch nichts mehr schiefgehen. „Auf so einer Baustelle musst du in die Zukunft schauen können, die Dinge vorausahnen und agieren statt reagieren.“

Gemeinsam mit dem Ingenieur und Geschäftsführer Bernhard Steinkopf steht Koth in der künftigen Empfangshalle des Tesa-Hauptquartiers. Baugerüste reichen überall bis unter die Decke, Arbeiter aller Gewerke wuseln umher, mehr als 400 von ihnen werkeln an allen Ecken und Enden der 55.000 Quadratmeter großen Baustelle. Die mehrgeschossige Halle zwischen dem künftigen „Headquarter“ im Südosten und dem nordwestlich daran anschließenden Forschungszentrum bildet die Mitte einer lichtdurchfluteten Campus-Anlage. Der Halle zugeordnet sind ein Hörsaal, Seminarräume und die Kantine mit Cafeteria.

Am 21. September muss an der Niendorfer Straße alles funktionieren

„Es wird eine große Herausforderung, die drei Gebäudekomplexe nacheinander zu übergeben“, sagt Steinkopf. „700 Tesaner wollen ja auch telefonieren und am PC arbeiten. Alles muss scharf gestellt sein, alles muss funktionieren an jenem 21. September.“ Der Ernstfall wird vor der Premiere in mehreren Probeläufen durchgespielt. „Das Schlimmste, was uns passieren kann: Die Kaffeemaschinen funktionieren nicht.“ Steinkopf lacht.

Nicht nur die Verwaltung und Geschäftsführung werden das Hauptquartier beziehen, zuvor soll bereits im Juni das Technologiezentrum übergeben werden und danach, im November, das Forschungszentrum. Während derzeit im Hauptquartier die Bodenleger aktiv sind, werden im Forschungszentrum die Labore für die Tesa-Wissenschaftler eingerichtet. Und im Technologiezentrum haben Firmen mit dem Einbau der Anlagen begonnen.

Tesa setzt bei der Möblierung auf einen hohen Standard

Insgesamt müssen in den Gebäuden 1100 Arbeitsplätze eingerichtet werden. Also 1100 Tische, Drehstühle, Computer, Telefonanlagen und sonstige Büroausstattung. In einer Musteretage hat die Geschäftsführung Büros eingerichtet, und die Mitarbeiter konnten bewerten, welche Möblierung ihnen am besten gefällt. Tesa setzt dabei auf einen hohen Standard und achtet auf die Gesundheitsvorsorge. Alle Bürotische an den Arbeitsplätzen bei Tesa lassen sich elektrisch in der Höhe verstellen und sogar zu Stehtischen machen, die Stühle sind mehrfach verstellbar, und die Computer hängen an in alle Richtung verstellbaren Teleskoparmen.

Auch die 400 Bauarbeiter von den Fremdfirmen, die seit Wochen und Monaten auf der Baustelle arbeiten, kommen in den Genuss der Tesa-Gesundheitsfürsorge. In einer der leer stehenden Büroetagen wurde ein Trainingscenter eingerichtet. Hier können Trockenbauer, Fliesenleger oder Elektriker nach zuvor ausgeklügelten Trainingsplänen die Muskelpartien stärken, die für ihre Arbeit entscheidend sind. Jeden Tag eine Viertelstunde, unter Anleitung einer geschulten Trainerin. „Allein schon wegen der Trainerin gehen die Jungs gerne dahin“, sagt Steinkopf. Der gewollte Trainingseffekt habe sich auch eingestellt: „Die Unternehmen melden teilweise zurück, dass der Krankenstand niedriger sei.“

Mit dem Wetter hatte Tesa bisher nur Glück. Die harten Frostphasen blieben in diesem Winter zuletzt aus. Deswegen konnten die Gartenbauer jetzt schon mit der Gestaltung des Außengeländes beginnen und nicht, wie geplant, erst im März. Im Gegensatz zu anderen Stellen in Norderstedt, wo derzeit die Bäume fallen, forstet Tesa an der Niendorfer Straße auf. 150 Bäume sollen rund um die Gebäude gepflanzt werden. Es entsteht ein regelrechter Tesa-Park, in dem die Tesaner später frische Luft schnappen können. Die Eichen und Buchen werden nicht als Setzlinge, sondern als bereits über Jahre gewachsene Bäume angeliefert.

Prunkstück des Parks soll eine 25 Meter hohe Eiche sein. „Wir haben jeden Baum selbst ausgesucht. Und diese Eiche strahlte irgendwie, und ich dachte: Das ist die ultimative Tesa-Eiche“, sagt Jens Koth.