Theater Life feiert erfolgreiche Premiere im Kulturwerk

Norderstedt. Stille. Ergriffen lässt das Publikum das gerade erlebte Theaterstück nachklingen. Dann setzt minutenlanger Applaus ein. 25 Jugendliche des Theaters Life haben das Theaterstück „Genau wie heute“ des Autoren-Duos Lena Schlott und Peter McMahon erfolgreich auf die Bühne des Norderstedter Kulturwerks gebracht, eine Mahnung gegen das Vergessen des Holocausts.

Das Team um Regisseurin Silke Ahrens-Rapude teilte die Bühne für die Erzählstränge Mittelalter, NS-Diktatur und Gegenwart in drei offene Räume und symbolisierte die Epochen mit wenigen Requisiten. In diesem Bühnenbild gelingt es den Jugendlichen, die Parallelen der Geschehnisse in einem sich stets steigernden Spiel deutlich zu machen.

Mittelpunkt sind Marion Buchholz als Charlotte und Bennet Zerial als jüdischer Junge Ben, den sie vor der Deportation versteckt. Beide steigern ihre Verzweiflung immer mehr, können aber auch ihren inneren Rückzug in das Schreiben des Mittelalter-Stücks deutlich darstellen. Eine grandiose Leistung besonders von Buchholz.

Im zweiten Plot, dem Mittelalter, spielen Anna von Borstel als Claire, Clara Mollenhauer als Helga, Linus Heinzl als Franz und Eric Wohlfeil als Ritter Roland die Hauptfiguren, wobei alle ihrem Spiel noch klarere Strukturen geben könnten.

Monika Hiesener von Tanks Theater gibt verlässlich die Großmutter, die ihrem Enkel Josh (Julian Kacperowski) mit viel Durchhaltevermögen, die Geschichte von Charlotte und Ben erzählt, weil er am Computer Krieg spielt.

Sicher ist das Theaterstück von Schlott und McMahon noch nicht ausgereift. Einige Streichungen würden vor allem dem zweiten Teil, in dem sich die Szenen vielfach nur aneinander reihen, noch mehr Spannung und Logik geben. Doch insgesamt ist „Genau wie heute“ ein sehenswertes, lehrreiches Stück wider das Vergessen, das sich besonders Schulklassen mit ihren Lehrern ansehen sollten.

Weitere Aufführungen: Sonnabend, 21. Februar, 16 Uhr, Sonntag, 22. Februar, 19 Uhr, Festsaal am Falkenberg, Langenharmer Weg 90. Karten zu sieben Euro gibt es im Vorverkauf, unter der Telefonnummer 040/53532245 und an der Abendkasse.