Einsatz teurer Geräte

14./15. Februar: „Ist der Kahlschlag notwendig? Überall in Norderstedt werden jetzt Bäume gefällt. Unverständnis gibt es für die Arbeiten am Coppernicus-Gymnasium“

Dieser Kahlschlag ist kein ureigenes Problem in Norderstedt, sondern betrifft auch die allermeisten Grünflächen innerhalb Hamburgs, und leider auch Flächen ohne Gefährdungspotenzial. Beispiel Bramfelder See oder die Grünanlagen am Johannes-Brahms-Gymnasium.

Die Behauptung, dass Bäume in der Nähe von Spiel- und Sportplätzen aus Sicherheitsgründen gefällt werden müssen, halte ich persönlich für eine Schutzbehauptung. Bei schwerem Sturm mit Orkanböen (also ab Windstärke 10) ist es doch eher unwahrscheinlich, dass sich auf Spiel- und Sportplätzen noch unbeaufsichtigte Kinder aufhalten? Auch kostet die Beseitigung von „Stolpersteinen“ infolge Wurzelbewuchses ein Bruchteil dessen, was eine Baumfällung kostet! Richtig ausgeführt hält so eine Plattenverlegung mindestens zehn Jahre.

Es ist eher zu vermuten, dass die vielen teuren forstwirtschaftlichen Geräte auch mal zum Einsatz kommen müssen. In den völlig unbebauten Grünanlagen sollte ein umstürzender Baum gar kein unabsehbares Gefahrenpotenzial darstellen. Dagegen gibt es in bebauten Gebieten bei jedem Orkan eine Vielzahl an Gefährdungspotenzialen, vom umstürzenden Baugerüst bis zu umherfliegenden Dachziegeln samt ganzer Dächer.

Wer Grünflächen und waldähnliche Baumbestände als Gefahr oder gar als Ärgernis wegen des alljährlich anfallendes Laubes betrachtet, hat ein gestörtes Verhältnis zur Natur und ist sich offenbar der Bedeutung von Waldflächen für die Luftreinhaltung und für die Regenwasserversickerung überhaupt nicht im Klaren!

Uwe Terzenbach

Norderstedt ist grün

Keiner redet von Baumpflanzungen, nur wenn Bäume gefällt werden, ist die Aufregung groß. Wenn jemand wegen eines Baumes zu Schaden kommt, ist die Aufregung noch größer, und es wird nach Verantwortlichen gerufen. Jeder Forstwirt fällt Bäume und pflanzt Bäume, niemand regt sich darüber auf.

Zur Stadtgründung gab es überwiegend Ackerflächen und Knicks. Die Knicks gibt es größtenteils immer noch, und es wurden unzählige Bäume über die Zeit in der Stadt gepflanzt. Norderstedt ist aus meiner Sicht ohne Frage eine Stadt im Grünen.

Ulrich von Trotha

Stadt zahlt nicht

Auch bei uns im Schinkelring ratterten letzte Woche die Motorsägen, wurden Büsche und Baumstubben entwurzelt und gefräst. Hecken, die von der Stadt ja als Schutz unserer heimischen Vögel gedacht waren, wurden rigoros entfernt. Hier wird wohl Rasen angesät, der dann einmal die Woche von einem Lohnunternehmen gemäht werden muss.

Ärgerlich ist für uns, dass die Stadt unsere Mahnungen seit Mai 2014, dass ein städtischer Baum krank sei und immer schräger stand, insofern ignoriert wurden, als dass der Baum als „gesund“ eingestuft und eine Fällaktion nach dem Laubabwurf in Aussicht gestellt wurde. Da nichts passierte, fiel der Baum Anfang Januar auf unser Haus. Nun weigerte sich die Stadt, die entstandenen Schäden zu bezahlen, da der Baum ja durch einen Sturm ohne ihr Verschulden abbrach. Leider wurde übersehen, dass der Baum morsch und abgefault war. Dieses Beweisstück wurde dann auch gleich in der „Gartenumgestaltung“ mit entfernt.

Bei der Fräsaktion flogen faustgroße Steine bis auf unsere Terrasse. Wahrscheinlich wären wir auf Schäden, die dadurch entstanden wären, auch noch sitzengeblieben, da die Gebäudeversicherung nicht alle beschädigten Sachen übernimmt.

Barbara Meyer

Radikal abgeschlagen

Diese Frage stellen viele Nutzer und Anlieger zur Landstraße Wakendorf II nach Kisdorfer Wohld bis Gut Waldhof. Hier wurden auf fünf Kilometern die Knicks radikal abgeschlagen. Bis auf ganz wenige Bäume steht nichts mehr. Noch ist alles nicht weggeräumt, aber weithin sichtbar kahl. Musste das sein?

Hans Schwarz

Zug ist wohl abgefahren

12. Februar: „Ortsumgehung Garstedt“, Leserbrief zum Artikel „Sperrung des Hasloher Weges soll überprüft werden“ vom 7./8. Februar

Herr Wierecky hätte recht, wenn nicht die Westtangente seit 2007/8 in der Stadtvertretung ad acta gelegt worden wäre und das ehrgeizige Projekt Anschlussstelle Norderstedt-Mitte gleich mit. Wenn es für die Planungsintegration in den Ausbau der A7 vom Elbtunnel zum Dreieck Bordesholm nicht zu spät wäre, könnte man den Vorschlag von Herrn Wierecky zum Bau der Westtangente am Westrand des Rantzauer Forstes, parallel zur Überland-Leitung, neu aufnehmen. Dann könnte die ehemals geplante neue Anschlussstelle Norderstedt Mitte an der zu erneuernden BAB-Brücke, in Verlängerung von Syltkuhlen, wirklich als Mitte zwischen der Anschlussstelle Schnelsen-Nord und der Anschlussstelle Quickborn verwirklicht werden. Diese Tangente könnte dann über die Waldstraße die Ohechaussee anbinden und viel Verkehr (auch Umleitungsverkehr von der A7) vom Friedrichsgaber Weg abziehen. Aber dieser Zug ist wohl abgefahren.

Peter Eckhoff

Autobahn-Dauerrauschton

Für viele Bürger ist dieses Garstedter Gebiet Naherholung, ob mit dem Rad, zu Fuß oder Pferd. Und zu guter Letzt auch Wohnort für die Bürger. Und diese haben die Nase voll vom permanenten Autobahn-Dauerrauschton, vermehrten Flugbewegungen – und nun auch noch eine Ortsumgehung durch dieses Gebiet?

Vielleicht gibt es ja auch eine „überwältigende Mehrheit“, wenn diese Umgehungsstraße auf der Hasloher Seite, als Verlängerung der derzeitigen Sackgasse Am Alten Klärwerk parallel zur Autobahn Richtung Süden geführt wird? Keine Geh- und Radwege und kein Naherholungsgebiet würden beeinträchtigt oder gar zerschnitten. Und die derzeitigen „Abkürzer“ aus dem Kreis Pinneberg könnten dann erneut Zeit sparen. Für die Norderstedter hätte dies den Vorteil, dass der Friedrichsgaber Weg und die Niendorfer Straße entlastet würden.

H.-J. Zippelius

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