Der in Norderstedt wegen eines Behandlungsfehlers zu einer Bewährungsstrafe verurteilte Chefarzt ist nicht mehr in Brandenburg tätig.

Henstedt-Ulzburg. Man habe sich mit sofortiger Wirkung einvernehmlich voneinander getrennt, sagte der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Prignitz in Perleberg, Karsten Krüger. Bis 2011 war der Mann Chefarzt der Paracelsus-Klinik in Henstedt-Ulzburg. Bevor er seine jetzige Stelle antrat, war er noch in zwei weiteren Krankenhäusern tätig.

Der Mediziner war am Mittwoch wegen des Todes einer 67-Jährigen nach einer Operation zu einer Bewährungsstrafe von zehn Monaten verurteilt worden. Nach Auffassung des Gerichts war es in Selbstüberschätzung des Arztes 2011 zu verhängnisvollen Fehlern gekommen.

Vor der Operation einer Leberzyste hatte der Mediziner auf eine genaue Diagnostik durch eine Computertomographie verzichtet. Trotz mangelnder Kenntnisse brach er dann den Eingriff nicht ab und verlegte die Frau auch nicht sofort in das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Zudem nähte er die falschen Venen zu, um schwere Blutungen der Leber zu stoppen. Er muss 8000 Euro an ein Kinderhospiz zahlen. Noch haben er und sein Verteidiger nicht entschieden, ob sie gegen das Urteil Berufung einlegen.