Wählergemeinschaft fordert aktives Eingreifen der Gemeinde

Henstedt-Ulzburg. Die Gemeinde soll sich zu Wort melden, bevor es zu spät ist: Das fordert die Wählergemeinschaft Henstedt-Ulzburg (WHU), die verhindern möchte, dass eine Hochspannungstrasse quer durch die Gemeinde läuft.

Magenschmerzen bereitet den WHU-Politikern vor allem eine 380-kV-Trasse, die von Lübeck kommend an die Nord-Süd-Trasse angebunden werden soll. Bis jetzt gibt es verschiedene Varianten des Trassenverlaufs, aber favorisiert wird vom Netzbetreiber Tennet offenbar ein Verlauf im Korridor der alten 220-kV-Trasse von Osten nach Westen. Für Henstedt-Ulzburg bedeutet das: Es könnte einen Verlauf am Autobahnzubringer Richtung A7 geben oder einen Verlauf über Ulzburg-Süd, Beckershof zur A7 oder noch eine weiter südliche Variante Richtung Friedrichsgabe. Die anderen angedachten Trassenverläufe sind inzwischen fast schon verworfen worden, glauben die WHU-Politiker zu wissen. Sie haben an den Informationsveranstaltungen der Tennet in den Kreisen Segeberg und Stormarn teilgenommen – und wissen jetzt nicht viel mehr als vorher. „Müssen wir die Ost-West-Trasse hinnehmen, weil die alte Nord-Süd-Trasse aus dem Ort verschwinden und die 380-kV-Trasse an die Autobahn verlegt werden soll?“, fragt die stellvertretende WHU-Vorsitzende Verena Grützbach, die eine weitere Frage aufwirft: „Haben andere Betroffene schon ihr Veto eingelegt, oder ist die Trasse über Henstedt-Ulzburg einfach für den Netzbetreiber die kostengünstigste?“

Um am Entscheidungsprozess teilzuhaben und um sich nicht „über den Tisch ziehen zu lassen“, fordert die Wählergemeinschaft das aktive Eingreifen der Gemeinde in den Entscheidungsprozess. Schon 2012 hatte die WHU vergeblich eine Gemeindeteilnahme an den „Konsultationsverfahren“ der Tennet gefordert.