Neben der Müllentsorgung ist der Wege-Zweckverband auch für die Verlegung eines Breitbandkabels im Kreisgebiet zuständig

Kreis Segeberg. Rund 13 Millionen Euro investiert der Wege-Zweckverband in diesem Jahr in verschiedene Projekte. Viel Geld wird dabei ausgegeben, um auch die Bevölkerung in den ländlichen Gebieten des Kreises Segeberg an den Errungenschaften der modernen Kommunikationstechnik zu beteiligen. Die Breitbandverlegung hat zum Ziel, die Einwohner und Gewerbetreibenden im bisher unterversorgten ländlichen Raum mit einer schnellen Internetanbindung zu versorgen. Bis 2020 soll es überall in Schleswig-Holstein Breitbandkabel geben.

Aktuell haben 27 Gemeinden im Kreis Segeberg dem Wege-Zweckverband die Aufgabe „Breitband-Versorgung“ übertragen. Jeweils mehrere Gemeinden bilden ein Cluster, für das ein gemeinsames Glasfasernetz als zukunftsweisende Infrastruktur errichtet wird. Der WZV ist als Bauherr für die Planungs- und die Tiefbauarbeiten verantwortlich. Das fertige Netz wird dann an die SWN – Stadtwerke Neumünster GmbH – verpachtet, die als Betreiber allen Endkunden Telekommunikationsdienstleistungen wie Internet, Telefon und Fernsehen anbietet. Mit den Pachteinnahmen zahlt der WZV die aufgenommenen Kredite zurück, Überschüsse fließen danach an die beteiligten Gemeinden. 3,5 Millionen Euro investiert der WZV, um aktuell die Gemeinden Bebensee, Högersdorf, Mözen, Neversdorf, Schwissel und Traventhal anzuschließen. Danach folgen noch in diesem Jahr die Gemeinden Glasau, Groß Rönnau, Seedorf und Wensin. Zwischen Traventhal und Weede ist eine Verbindungstrasse vorgesehen. Für die zusammen 1900 Kunden werden 140 Kilometer Glasfaserkabel verlegt. 4,9 Millionen Euro stehen für die zweite Ausbauserie bereit.

Aber es soll weitergehen: In Neuengörs, Schieren, Stipsdorf und Weede werden zurzeit Kunden angeworben. Wenn sich in diesen Orten insgesamt 600 Haushalte entschließen, an der modernen Form der Internetversorgung teilzunehmen, werden hier 44 Kilometer Breitbandkabel verlegt. Als Kosten werden 2,5 Millionen Euro veranschlagt.

Die Versorgung mit Breitbandkabel im ländlichen Raum ist allerdings nur Teilaspekt der Arbeit des Wege-Zweckverbandes. Im Raum Seedorf wird ein anderthalb Kilometer langer Gemeindeverbindungsweg gebaut (Kosten: 400.000 Euro). Rund 750.000 Euro fließen in die Sanierung und Verbesserung der Abwasserkanalisation in Seedorf, Kisdorf, und Sülfeld.

Von den meisten Bürgern im Kreis Segeberg wird der WZV durch die Müllbeseitigung wahrgenommen: Die „Spezialisten in Orange“ sind an jedem Tag der Woche unterwegs, um Biomüll- und Restabfalleimer zu leeren. Um diesen Dienst vernünftig aufrecht zu erhalten, sind jährliche Investitionen in Millionenhöhe nötig. Rund vier Millionen Euro sind in diesem Jahr für die Neuanschaffung von Müllfahrzeugen veranschlagt.

In Kaltenkirchen wird 2015 ein Pilotprojekt gestartet, das bei Erfolg auf den ganzen Kreis Segeberg (ohne Norderstedt) ausgeweitet werden soll: Dort startet im Frühjahr die Strauchgutabfuhr auf Abruf „zur Probe“. Für alle anderen Orte gelten zunächst noch die Abholtermine in der aktuellen Abfall-Info-Broschüre.

Der neue Recyclinghof Bad Segeberg, der am 2. Januar in Betrieb genommen wurde, soll der Öffentlichkeit noch einmal offiziell vorgestellt werden: Vom 10. bis 12. April ist auf dem WZV-Gelände, Am Wasserwerk 4, ein Einweihungsfest mit einem Tag der offenen Tür geplant.